Sch....Schatzsuchermagazine

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Archaeos
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Sch....Schatzsuchermagazine

Beitrag von Archaeos » 17.08.2008 19:42

Habt Ihr folgende Anzeige für ein Schatzsuchermagazin gesehen? Auf der Titelseite drei Kinder mit Detektor auf Schatzsuche auf Wiesengelände:

http://cgi.ebay.de/Metalldetektor-Schat ... 286.c0.m14

Total verantwortungslos! Wenn man an die Internet Nachrichten denkt, wo Kinder bei ihrer Schatzsuche Munition finden und mit nach Hause nehmen.
Sch.... Schatzsuchermagazine!

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Loenne
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Beitrag von Loenne » 17.08.2008 20:20

Könnte man das evtl. auch genau andersherum sehen? Kinder lernen frühzeitig den verantwortungsvollen Umgang mit dem Detektor und bekommen von den Großen gezeigt, wie gefährlich Munition ist und dass man überall auf den Müll stoßen kann und vor allem, wie man richtig reagiert wenn man welche findet.

Nur mal so als alternative Sichtweise und frei nach dem Motto, was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. :wink:

Gruß
Michael

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masterTHief
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Beitrag von masterTHief » 17.08.2008 21:36

Ja, André,

wann machen denn die Denkmalämter Workshops für Kinder zum verantwortungsvollen Umgang mit Metalldetektoren?

Das Meldebewußtsein könnte doch schon früh geweckt werden.
Wenn man vor 20 Jahren damit angefangen hätte, wäre die
Schatzsucher-Szene viel "lieber".

Letztlich habe ich einmal einem 10-jährigen Jungen an den Umgang mit einem Detektor herangeführt.
Weit ab jeglicher Bodendenkmäler fand er auf Kuhwiesen reichlich Alteisen, abgebrochene Teile landwirtschaftlicher Maschinen.
So sehr er erstaunt darüber war, was alles an Gewichten so knapp unter den Kuhfladen zu finden war, die Enttäuschung über den Wert und Nutzen der Schätze und des Detektors war nicht zu übersehen.
Unter Schatzsuche hat er sich was anderes vorgestellt.
Nun ist er ziemlich desillusioniert, betrachtet die Angelegenheit aber weitaus realistischer als so mancher Denkmalschützer.

War das nun verantwortungslos von mir oder soll ich weitermachen?

Gruß

masterTHief
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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 17.08.2008 22:58

:D Hallo !

Es kommt ja auch ein wenig darauf an wo die Aufnahmen entstanden >

Hat England, Irland oder die USA irgendwo ein Problem mit Militär-Altlasten ? Mir zumindest nicht bekannt.

Detektor-Clubs in UK haben auch Jugendabteilungen die ans Hobby herangebracht werden. Laut Aussage des Kulturministers haben "die stillen Helden" die Geschichtsforschung revolutioniert und auf ganz neue Wege gebracht. Die Museen loben in höchsten Tönen deren großflächigen Einsatz.

Wo kommt denn das Bild denn nun her ?
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nertus
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Beitrag von nertus » 18.08.2008 16:00

Bing, bing, bing…
Du würdest auch neunjährigen Kindern Englischunterricht geben
nur damit du dich über solche Magazine negativ auslassen kannst oder…???
(Wie alt muss man eigentlich sein um bei ebay handeln zu dürfen…eben, kratz dich mal am Kopf)

Seife holen, Mund damit auswaschen und Kopfstand machen.
Ja ich weiß, ist jetzt einigen wieder zu hart und zu persönlich aber ich kann nicht mehr anders.
Sch….Wichtigtuer
Deutscher Schatzsucher Vizemeister 2008.
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nertus

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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 18.08.2008 18:19

Genau, in England habben wir viel minder (Fast keiner) alt last von WW1 und WW2 wie Mainland Europa. Hochstems riesen bomben in 5 oder mehr meter tief, was gefunden sind bei neubau. :lol:
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 18.08.2008 19:20

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: ...Hat England, Irland oder die USA irgendwo ein Problem mit Militär-Altlasten ? Mir zumindest nicht bekannt.
England hat definitiv Militäraltlasten. Ich denke dabei an die von Stukas und Messerschmit Nachjägern abgeworfene Bomben. Mir ist allerdings z.Z. kein durch Fundmunition getöteter Sondengänger in England bekannt. Ich kann Dir einen Munifund in Florida/USA vorlegen, wo mit einem Metalldetektor spielende Kinder eine Handgranate entdeckt haben und mit nach Hause genommen haben. :shock: Mir ist ebenfalls der Fall eines Sondengängers in den USA bekannt, der beim Restaurieren einer Bombe aus dem Bürgerkrieg getötet wurde. :shock:
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: Detektor-Clubs in UK haben auch Jugendabteilungen die ans Hobby herangebracht werden. Laut Aussage des Kulturministers haben "die stillen Helden" die Geschichtsforschung revolutioniert und auf ganz neue Wege gebracht. Die Museen loben in höchsten Tönen deren großflächigen Einsatz.
Ich wage zu bezweifeln, dass gerade das Sondengehen bzw die Schatzsuche der ideale Zugang zur Archäologie ist. Stefan, Detektor-Clubs sehe ich generell mit viel Argwohn, weil die meisten von ihnen Lobbyarbeit für die Schatzsuche betreiben und somit für den damit verbundenen Detektor-, Antiken- und Münzhandel. :evil:
Wenn Museen die Schatzsuche loben, dann hat das recht wenig mit Archäologie zu tun. Museen sind in erster Linie daran interessiert, ihre Vitrinen/Ausstellungsräume mit prestigeträchtigen Funden zu schmücken als archäologische Forschung zu betreiben. :idea:

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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 18.08.2008 19:32

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D Hallo !

Wo kommt denn das Bild denn nun her ?
Treasure Hunter ist ein von zwei Englische Sondengänger Magazins.
Der andere ist The Searcher.
Beide gehen oft ins Historische hintergrund über funden, und manchmal, wo selbst Archeolögen kein auskumft können geben, kommt einen leser mit ein antwort drauf. Beide magazins sind pro Portable Antiquities Scheme (PAS), und anti Nicht Registrierende Sondengänger (Sehr weinig Sondengänger sind nicht registrierende in England heute zu tage).

Gute Fund
Ray 8)
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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 18.08.2008 19:38

Archaeos hat geschrieben: Wenn Museen die Schatzsuche loben, dann hat das recht wenig mit Archäologie zu tun. Museen sind in erster Linie daran interessiert, ihre Vitrinen/Ausstellungsräume mit prestigeträchtigen Funden zu schmücken als archäologische Forschung zu betreiben. :idea:
In England (Wie in dem meist andere Europäische Ländern glaube Ich), sind die Museums unter leitung von Archeolögen, oder ist es anders hier ? :shock:
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 18.08.2008 19:43

Archaeos hat geschrieben:
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: Detektor-Clubs in UK haben auch Jugendabteilungen die ans Hobby herangebracht werden. Laut Aussage des Kulturministers haben "die stillen Helden" die Geschichtsforschung revolutioniert und auf ganz neue Wege gebracht. Die Museen loben in höchsten Tönen deren großflächigen Einsatz.
Ich wage zu bezweifeln, dass gerade das Sondengehen bzw die Schatzsuche der ideale Zugang zur Archäologie ist. Stefan, Detektor-Clubs sehe ich generell mit viel Argwohn, weil die meisten von ihnen Lobbyarbeit für die Schatzsuche betreiben und somit für den damit verbundenen Detektor-, Antiken- und Münzhandel. :evil:
Wenn Museen die Schatzsuche loben, dann hat das recht wenig mit Archäologie zu tun. Museen sind in erster Linie daran interessiert, ihre Vitrinen/Ausstellungsräume mit prestigeträchtigen Funden zu schmücken als archäologische Forschung zu betreiben. :idea:
Da hast du auch sicherlich beidemale mit Recht !
Generelles Ziel ist ja auch meist nicht nur die Archäologie weiter zu bringen.
Die Menschen haben einfach Spaß an ihrem interessanten Hobby.
Lässt sich das damit verbinden auch die Forschung weiterzutreiben,
Besucher in die Museen zu locken und damit verbundene Gelder für Kulturaufgaben zu erhalten ist es doch ein erfolgsversprechende Ansatz.

Ohne Geld, ohne Interessierte, steht auch die Wissenschaft hilflos dar.

Besten Gruß
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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masterTHief
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Beitrag von masterTHief » 18.08.2008 21:06

Museen und Archäologie arbeiten Hand in Hand.
Rheinisches Amt für Bodendenkmalpflege und Rheinisches Landesmuseum.
Das ist gut und richtig und dagegen ist nichts einzuwenden.

Aber André schrieb:
"Wenn Museen die Schatzsuche loben, dann hat das recht wenig mit Archäologie zu tun. Museen sind in erster Linie daran interessiert, ihre Vitrinen/Ausstellungsräume mit prestigeträchtigen Funden zu schmücken als archäologische Forschung zu betreiben."

Zum Schmücken der Museen mit prestigeträchtigen Funden - ohne auch nur halbprestigeträchtige Preise zahlen zu müssen, zu können oder zu wollen - bedürfen die Museen der Archäologie, die den Eigentumsvorbehalt Schatzregal als Denkmalschutzinstrument vorgeben.
Daher weht der Hase, André, endlich ist es heraus.
Da habe ich schon lange drauf gewartet :mrgreen: .

Gruß

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 18.08.2008 21:42

8) Pst....Master....zeig mir mal das entschädigungsfreie Schatzregal. :wink:

SCHATZREGAL ist immer teuer !

Und zwar SO das manche Länder lieber KEINE Funde haben. :roll:
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Beitrag von masterTHief » 19.08.2008 04:51

Ich versteh schon, Stefan, was Du meinst,
aber...
..."SCHATZREGAL ist immer teuer !
Und zwar SO das manche Länder lieber KEINE Funde haben"

stimmt nicht so ganz.

besser:
"...und zwar so, daß Funde, die es in ALLEN Ländern gibt,
nicht in allen Ländern bekannt oder gesehen werden!"

Gruß

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nertus
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Beitrag von nertus » 19.08.2008 08:30

Archaeos hat geschrieben:Ich wage zu bezweifeln, dass gerade das Sondengehen bzw die Schatzsuche der ideale Zugang zur Archäologie ist.
Also bei mir war das so….!!!
Ich weiß, dass klingt jetzt wieder so als ob ich unbedingt anderer Meinung sein will,
aber meine Schulnoten in Geschichte sprechen eine deutliche Sprache.
Geschichte und vor allem Archäologie haben mich nie interessiert.
Erst mit dem Sondengehen kahm ich darauf zu hinterfragen, Neugierde aufzubauen
und mich „schlau“ zu machen.

Ich glaube mittlerweile könnte ich alle meine ehemaligen Geschichtslehrer in der Pfeife rauchen.

Die Zukunft kann nur miteinander funktionieren….!!!
Leider müssen wohl erst die Spalter biologisch ausgegliedert werden.
(Den jüngeren Spaltern fehlt ohnehin ein aufmerksames Publikum und zum Glück auch der Einfluss)
Deutscher Schatzsucher Vizemeister 2008.
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vtmue
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Beitrag von vtmue » 19.08.2008 14:39

Hallo zusammen,

als ich den post von Archeos und die ersten Antworten gelesen habe, hatte ich durchaus den Eindruck, dass es zunaechst um's Widersprechen geht. Wenn der eine sagt, das Glas sei halb voll und aus der anderen Richtung toent sofort nein halb leer dann kann man das schwerlich anders beschreiben.

Archeos weist darauf hin, dass in einer Werbung eine ganz wichtige Information (Anleitung/Aufsicht der Kinder) fehlt. Dass manche von Euch genau auf den wichtigen Punkt hinweisen und ihn praktizieren, ist doch kein Widerspruch - im Gegenteil.

Ist euch nicht klar, dass ihr oft die selben Ansichten und Ueberzeugungen habt? Was bringt es, wenn ihr eher Differenzen anstatt Gemeinsamkeiten sucht?

@Nertus: ich denke, Archeos wuerde deutlich zwischen Geschichte und Archaeologie, von der er sprach, differenzieren. Generell moechte ich Dir aber dafuer danken, dass Du konstruktiv auf das "Miteinander" abhebst.

Im uebrigen finde ich das Bild auch "Sch ". Wer das nicht nachvollziehen kann, lese doch z. B. mal den Punkt "Metalldetektoren sind kein Kinderspielzeug" in der Rubrik "Wichtige Hinweise" im Eifelsuchershop.

Und ob das Bild in Stalingrad oder im Hyde Park aufgenommen wurde ist auch voellig egal - es vermittelt ja (s)eine unterschwellige Botschaft dort, wo es betrachtet wird.

Koennen wir uns alle darauf einigen, dass ein Bild mit Kindern ohne Erwachsene die falsche Botschaft uebertraegt?

Falls ja, wer mailt den ebay-Verkaeufer an mit der Bitte, das Bild zu wechseln?

Viele Gruesse
vtmue

[edit: Grammatikfehler]

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