Mole, ich habe mich vor Jahren für ein nicht allzu restriktives Genehmigungsverfahren ausgesprochen, damit auch SG, die kein Abi und kein Unistudium haben, in die Denkmalpflege eingebunden werden können. Ich habe aber leider feststellen müssen, dass es immer wieder SG gibt, die sich nicht einmal an die minimalsten Auflagen halten: sie sind eigentlich nette Kerle und kommen zu meinen Kollegen und zu mir im Museum vorbei mit Fundgegenständen ohne Fundzettel, ohne Fundortangabe und behaupten, genau zu wissen wo jedes Stück herkommt. Dann krieg ich echt die Krätze. Macht man ihnen deswegen Vorwürfe, kommen sie nicht mehr vorbei, suchen trotzdem weiter ungenehmigt arch. Fundstellen ab und melden nichts mehr. Die Archäologen dürfen sich nicht vom SG Völkchen erpressen lassen: " Wenn Ihr uns nicht frei suchen lasst, dann melden wir eben nichts." Aber genau auf diese Form der Erpressung greift die SG Lobby immer wieder (unverhohlen) zurück.Mole hat geschrieben: Ich bin halt nach wie vor der Meinung, dass mehr für die Sache gewonnen ist, wenn die "Auflagen" so gering wie möglich gehalten werden und so möglichst viele SG für die Idee eingebunden werden können (z.B. auch durch einen profunden Leitfaden und unkomplizierter Registrierungsverfahren o.ä.).
Lieber eine nette kleine, zuverlässige, disziplinierte und "elitäre" Gruppe als ein großes, frei und unkontrolliert herumwilderndes Schatzsuchervolk. Lieber Qualität als Quantität Darüber sollte man auch nachdenken.Mole hat geschrieben: Und eben nicht nur eine "kleine elitäre Gruppe", die es sich leisten kann/will, so ganz nebenbei noch ein "Crash-Archäologiestudium" abzulegen, um dann eventuell "auftragsgemäss" den "Suchhund" abzugeben ... usw.
Wie ich sehe, Mole, bezeichnest Du das Sondengehen als "Massenphänomen". Ähnlich wie Du bezeichnet ein Mitglied des SG Kollektivs in Frankreich das Sondengehen/Schatzsuche als "Gesellschaftsphänomen", dem man nicht mehr entkommen kann. Derselbe Herr schreckt ebenfalls nicht davor zurück, die Zahl der SG in Frankreich auf 100.000 zu beziffernMole hat geschrieben: Aber wahrscheinlich muss das auch hier erst zum "Massenphänomen" eskalieren ... und dazu tragen diese "Raubgräber"-Artikel und die "Raubgräberpropaganda" der Archäologen nicht unerheblich zu bei ... sowas bringt nämlich erst so manchen "auf den Geschmack"
Auf das "Argument", das Sondengehen sei ein Gesellschaftsphänomen dem man sich nicht entziehen kann, habe ich ihm folgendes in einer PM geantwortet: "Es gibt auch andere Gesellschaftsphänomene in Frankreich, wie etwa das Anzünden von Autos in der Sylvesternacht oder das Beschmieren von Hausfassaden und Zügen mit Graffiti. Diese "Gesellschaftsphänomene" sind genau so illegal wie das des ungenehmigten Sondengehens. Auch wenn dies "Gesellschaftsphänomene" sind, sind sie weder legal noch zu dulden."
Besagter SG-Partisan sagt, dass es die Aufgabe des Staats sei, dieses Gesellschaftsphänomen (das Sondengehen) in geordnete Bahnen zu lenken. Daraufhin habe ich das Beispiel des Autoanzündens weitergesponnen und ihn gefragt, ob der Staat in den problematischen Vororten von Paris, Lyon, Toulouse oder Lille den kleinen Idioten Schrottautos zum "Anzünden" zur Verfügung stellen sollte, um das Gesellschaftsphänomen "Autosanzünden" in geordnete Bahnen zu lenken...
Bis heute warte ich auf eine Antwort.
Mir scheint, Du weisst noch nicht, was ein richtiger Hardliner ist. Ich habe in letzter Zeit quasi komplett auf Diskussionen in Detektorforen verzichtet, weil dies zu keinem Ergebnis führt. Die Haupt- und teilweise Pseudoargumente der einen wie der anderen Seite sind in den vergangenen 12 Jahren schon zig Mal durchdiskutiert worden. Mir reicht's endgültig.Mole hat geschrieben: Leider ist Archaeos wohl der einzige praktizierende Archäologe hier im Forum, und leider ist er auch noch einer von den "Hardlinern" ... etwas mehr Dialog mit der anderen Seite würde ich mir auch hier im Forum wünschen ... könnte bestimmt nicht schaden ... höchtens virtuell