Detektorführerschein....was wäre euch wichtig ??

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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harlekin
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Wo sind sie denn....

Beitrag von harlekin » 13.11.2005 23:47

...die Offiziellen ?
Wo ist er denn der Archäologe des Straßenbauamtes ?
Kruzitürken nochmal.....
Endlich eine Reibungsfläche und dann ist sie auch schon verschwundibust.

..täte mir ja sehr leid, wenn ich den Thread abgewürgt hätte..

Gruß

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StefanGlabisch/Entetrente
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Keine Bange....

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 14.11.2005 00:16

:D Keine Bange......es geht immer weiter ! :wink:
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Re: Sehr gut !

Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 09:29

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben:
Jetzt noch die Frage: Was ist mit den eingetragenen Bodendenkmälern ?
Freigeben zur Suche ? Nur handverlesen freigeben ? Ganz verbieten ?
Wie ist eure Vorstellung ?
Stefan,
verstehst Du unter "eingetragene Bodendenkmäler, diejenigen, welche speziell unter Denkmalschutz gestellt worden sind oder lediglich diejenigen, welche im Ortsregister der Denkmalämter eingetragen sind, d.h. von deren Existenz die Denkmalämter informiert sind?

Jörg's Vorschläge sind bereits recht praxisnah, z.B. wie viele Sucher ein BD absuchen dürfen.
Alle bekannten BD freigeben zur Suche? - Sicherlich nicht. Hier sind BD in Wald und Wiese auszuklammern oder nur ernsthaften, ehrenamtlichen Suchern vorzubehalten, wenn überhaupt.
Alle bekannten BD, welche beackert werden? - Auch hier muß das Amt weiterhin bestimmen dürfen, wer auf welchem BD suchen darf und wer nicht, bzw. unter welchen Auflagen.

Ganz verbieten? Sicherlich nicht. Gegenstände in der Ackerschicht sind bekanntlich auf kurz oder lang von der Zerstörung durch die Landwirtschaft bedroht. Deshalb sollten beackerte BD abgesucht werden dürfen damit bedrohte Informationen gerettet werden können.

Es steht weiterhin noch das Sondeln ohne Schein (außerhalb von BD) zur Debatte. Wie soll ein einfacher Sondler wissen, wo sich ein BD befindet oder wo nicht??? Ohne Zuweisung von Suchgebieten durch die Ämter geht es definitiv nicht!
André

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Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 09:36

harlekin hat geschrieben:...
Ist Luxenburg eigentlich bei der EU ?
Könnt ich dort nicht meinen Sondelschein beantragen ?
Würd ich zugerne mal besuchen. Soll ein nettes Sondelklima haben...

Darauf wartend....
Natürlich kannst Du es bei uns versuchen. Kündige bitte Deinen Besuch vorher an und ich werde dafür sorgen, daß Du von einem Empfangskomitee in Uniform und mit Blaulicht empfangen wirst ... :wink:
André

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Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 09:49

harlekin hat geschrieben:....Aber Sondengehen zu regulieren, wie auch immer (z.Bsp. Sondenschein), kann und darf nicht funktionieren.....
Entweder mit Regelungen wie bisher schon in manchen Ländern üblich, oder überhaupt nicht. A prendre ou à laisser (Nehmen oder sein lassen). Sondeln ohne Schein? Nein! Indiskutabel.

harlekin hat geschrieben:....
...Die bösen bösen Sondler, die alle schnell reich werden wollen (wieviele wurden bislang reich durchs Sondeln ?, sicher nicht mehr als korrupte Museumsarchivare oder hehlende Archäologen)...
Mit solchen saublöden, haltlosen und kontraproduktiven Bemerkungen und Unterstellungen bestärkst Du die Sondengängerhassser unter den Archäologen und vergeigst die letzten Sympathien der sondengängerfreundlichen Archäologen.
Mein lieber harlekin, Du machst deinem Namen alle Ehre, du bist ein Narr. Deswegen muß man Dir wohl hier Narrenfreiheit gewähren, oder? :D
André

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Beitrag von Loenne » 14.11.2005 11:20

Mäßigt euch bitte :!: :!: Persönliche Feindseligkeiten haben hier nichts zu suchen! Denkt an das, was ganz oben steht - bleibt sachlich :!:

Gruß
Loenne

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Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 13:11

Loenne hat geschrieben:Mäßigt euch bitte :!: :!: Persönliche Feindseligkeiten haben hier nichts zu suchen! Denkt an das, was ganz oben steht - bleibt sachlich :!:

Gruß
Loenne
Michael,
Zugegeben, ich habe ihn einen "Narr" genannt. Aber das kann nicht als Beleidigung oder Verunglimpfung gewertet werden, hat er sich doch selbst so genannt (Harlekin = Narr). 8)
Die Franzosen nennen das "tendre la perche à quelqu'un", d.h. jemandem die Stange reichen (damit er sie ergreift) :mrgreen: :D :wink:
Gruß,
André

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Beitrag von harlekin » 14.11.2005 13:30

Hallo mein luxemburgischer Freund,
weiß ja nicht, wo du dich gewöhnlich herumtreibst (wo die Stange gereicht wird...), aber ich bin froh, dass du wieder da bist !

Und keine Sorge, manche Leute können mich nicht beleidigen.
Zu diesem, zugegeben kleinen, aber erlauchten Kreis gehörst du ganz zweifelsohne.

Hättest dir die Mühe gemacht einfach mal bei wikipedia vorbeizuschauen, wüßtest du auch was harlekin heißt und woher es stammt.
Aber ich hab das für dich gemacht:

Der Harlekin, aus italienisch Arlecchino der wiederum auf den noch älteren altfranzösischen ((H)arlekin, (H)erlekin, (H)ellequin, u.ä.) aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht, ist einer der Dienerfiguren aus der Commedia dell'arte der Renaissance. Er ist in ein buntes Flickengewand aus karoförmigen Stoffteilen gekleidet und trägt eine Kappe mit Stoffhörnern und oder Hahnenfeder oder Fuchsschwanz, manchmal eine Halbmaske.

Sein Name lässt sich über italienisch (H)ellechin(n)o = 'Kleiner Teufel' erklären (in(n)o ist die männliche Verkleinerungsform). Dante Alighieri erwähnt im 21. Gesang des Inferno seiner "Göttlichen Komödie" einen Dämon namens Alichino ('Eistreter' in der deutschen Übersetzung).
Die ursprüngliche französische Gestalt geht wahrscheinlich auf einen uralten mythischen Luftgeist zurück, der mitsamt seinem Gefolge (Herlekinsleute) ganz nach Art des auch hierzulande bekannten sagenhaften wilden Jägers Menschen erschreckte.
Die dämonischen, teuflischen Züge vererbten sich auch an den derben Spaßmacher und Possenreißer Harlekin, in Form der Hörnerkappe und der schwarzen Halbmaske oder fratzenhaften Mimik.


Was ich noch vermisse, ist eine Erklärung, warum sich ein "Archäologe des Straßen(bau)amtes" aus Luxemburg für einen Sondlerschein in Deutschland starkmacht ?

Sei so nett...

Ganz liebe Grüße

..und achte gut, ob nicht irgenwelche Stangen herumlümmeln, gegen die du laufen könntest.

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Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 15:31

Harlekin,
Danke für die Worterklärung. Aber dafür brauche ich kein wikipedia. So was lernt man bei uns auf dem Gymnasium. :wink:
harlekin hat geschrieben: Was ich noch vermisse, ist eine Erklärung, warum sich ein "Archäologe des Straßen(bau)amtes" aus Luxemburg für einen Sondlerschein in Deutschland starkmacht ?

Sei so nett...
Die Erklärung, warum ich grenzübergreifend agiere, liegt in der Natur der Sache. Schatzsuche ist keine deutsche Problematik in Sachen Denkmalschutz, sondern eine internationale. Da ist es notwendig, über den eigenen Misthaufen zu schauen. Dabei stellt man fest, dass das Problem überall das gleiche ist, dass die Lösungen aber verschieden sein können.
Wenn ich hier interveniere, dann auf den ausdrücklichen Wunsch von Stefan. Wenn meine Präsenz stören wird, dann halte ich mich heraus.
OK, zur Zeit bin ich noch beim Straßenbauamt angestellt. Ich sage "noch", weil ich bereits eine Anfrage eingereicht habe, wieder im Museum für Geschichte und Kunst zu arbeiten. Ein Gesetz das speziell meine Rückkehr zum Museum erlaubt, ist letztes Jahr verabschiedet worden. Mein künftiger Bereich im Museum wird die Verwaltung und der Schutz der BD sein. Deshalb :!: :!: Wenn jemand die Gefahren für BD kennt, sei es durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Flurbereinigungen, Bauvorhaben und last but not least, durch illegale Sondengänger, dann bin ich es. Zufrieden?
Gruß,
André
Erlaube mir auch eine kleine Frage: Wer verbirgt sich hinter Deinem Pseudonym? Jemand, den ich von Heimdalls Forenliste kenne?

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Beitrag von harlekin » 14.11.2005 17:44

Archaeos hat geschrieben:Harlekin,
Danke für die Worterklärung. Aber dafür brauche ich kein wikipedia. So was lernt man bei uns auf dem Gymnasium. :wink:
Ist ja auch schon lange her, seit du im Gymnasium warst, (bist ja auch nicht mehr der Jüngste, da leide ich mit dir) darum verstehe ich deine Fehlinterpretation bez. Bedeutung des Begriffes "Harlekin".
Franz. Lokalkolorit mal ausgenommen.


Archaeos hat geschrieben:Die Erklärung, warum ich grenzübergreifend agiere, liegt in der Natur der Sache. Schatzsuche ist keine deutsche Problematik in Sachen Denkmalschutz, sondern eine internationale. Da ist es notwendig, über den eigenen Misthaufen zu schauen. Dabei stellt man fest, dass das Problem überall das gleiche ist, dass die Lösungen aber verschieden sein können.
Wenn ich hier interveniere, dann auf den ausdrücklichen Wunsch von Stefan. Wenn meine Präsenz stören wird, dann halte ich mich heraus.
OK, zur Zeit bin ich noch beim Straßenbauamt angestellt. Ich sage "noch", weil ich bereits eine Anfrage eingereicht habe, wieder im Museum für Geschichte und Kunst zu arbeiten. Ein Gesetz das speziell meine Rückkehr zum Museum erlaubt, ist letztes Jahr verabschiedet worden. Mein künftiger Bereich im Museum wird die Verwaltung und der Schutz der BD sein. Deshalb :!: :!: Wenn jemand die Gefahren für BD kennt, sei es durch Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Flurbereinigungen, Bauvorhaben und last but not least, durch illegale Sondengänger, dann bin ich es. Zufrieden?
Gruß,
André
Erlaube mir auch eine kleine Frage: Wer verbirgt sich hinter Deinem Pseudonym? Jemand, den ich von Heimdalls Forenliste kenne?
Versteh mich bitte nicht falsch, ich sage ausdrücklich nichts zum Straßenbauamt bzw. deiner Tätigkeit dort. jedem das, was ihm gefällt !
Mir war/ist nur die Verbindung zur DIGS nicht klar, bzw. wie gesagt wieso du dich sooo für z.Bsp. einen Sondlerschein oder auch nur eine Variante davon stark machst (in Deutschland).

Natürlich hab ich mir auch deinen Artikel über "den besonnenen Umgang mit Metalldetektoren" zu Gemüte geführt.
Aus Platz und Zeitmangel kann ich natürlich nur einige Passagen zitieren, wie gleich im Vorwort: Die Zeit ist gekommen, um gegen Pauschal(vor)urteile gegen Metalldetektoren und ihre Benutzer anzukämpfen und um das Metallsuchgerät als archäologisches Hilfsmittel zu rehabilitieren.Soll das jetzt heißen: Detektor in Archihand ist guter Detektor, in Sondlerhand ist böser Detektor ?
Du stellt in diesem Artikel auch die Frage, ob sich ein Detektorverbot nicht nachteilig für die Archäologen auswirken würde...Unter "Gesetzgebung und Strafen" lese ich da: "...bin ich der Meinung, daß Detektorbenutzer, die mehr Fundstellen absuchen als vom Denkmalamt erlaubt, aber ihre Funde den Archäologen offen und ehrlich unterbreiten, nicht bestraft werden sollen."Na entschuldige mal, hatten wir doch schon alles, wer hat den das Kaputtgemacht ? Nur die bösen Raubgräber ? Nein mein Lieber, da dürft ihr Archäologen schon selbst an der Nase nehmen. Die Mißtrauenskultur ist nicht auf Sondlermist gewachsen.
Obwohl ja gar nicht sooo lang, könnt ich noch einige Zitate bringen, aber Platz- und Zeitmangel...

Bei vielen Ansichten bin ich durchaus bei dir. Sondler welche laufende Grabungen "heimsuchen" sind auch unter Sondlern verpöhnt. Nur als Beispiel...

Warum bekämpfst du nicht den Kunst.- und Antiquitätenhandel ? Oder die Ankaufspolitik div. Museen ? Weil die eine Lobby haben, gegen die du keine Change hast und das ist dir sehr wohl bewußt.
Der Detektorenhandel wär doch auch ein lohnendes Ziel ?
Der ist inzwischen aber ein Wirtschaftsfaktor, der von den 2 Detektoren die Landesweit von Archäologischen Instituten angekauft werden, nicht leben könnte. Gegen die kämpf an. Man soll das Übel doch an der Wurzel packen ! Mach das mal. Da wird dir geholfen.
Versuch den Handel bei Ebay zu unterbinden oder den div. Münz.- und anderen Auktionshäusern ans Bein zu pinkeln.. Das wären doch lohnende Ziele.
Da würde es ein Gelächter geben, das man von Berlin bis Luxemburg hört.

Mit einem Sondenvervkaufsverbot oder registriertem Verkauf lockst du keinen Floh hinterm Ofen hervor. Mir ist es heute sowas von egal, ob ich den Detektor als Bausatz aus Australien bekomme oder vom Imbissstand an der Ecke. Wenn ich in will, bekomme ich ihn.
Und mit einem Sondlerschein verstärkst du die Misstrauenskultur zwischen Archis und Sondlern nur noch mehr und drängst den Großteil in die Anonymität. Gehen dadurch weniger sondeln ? Haha !
Nur die Stücke sind dann unwiederbringlich verloren. Und das bisschen Vernunft und Verständnis, das jetzt noch herrscht ist endgültig perdü.
Schlimmer kanns nicht werden ? Da wär ich nicht so sicher. Dann wären wir bei ägyptischen Verhältnissen, wo auf/zu jeder Grabung eine Horde Bewaffneter abgestellt wird.
Schwebt dir das vor ?
So genug für den Moment....
Ach so...Heimdalls User... wenn du alle von Heimdalls Liste kennst, ist es sehr wahrscheinlich, dass du auch mich kennst.

Schönen Abend

P.S.:
Hast du deinen Titel als "Bester Schatzsucher Deutschlands", den du 2004 "errungen" hast, heuer wie angekündigt verteidigt ? Bin nicht so up to date in der Szene...
http://www.schatzsucher.de/Foren/showpo ... ostcount=4

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Beitrag von harlekin » 14.11.2005 18:02

harlekin hat Folgendes geschrieben:
....
...Die bösen bösen Sondler, die alle schnell reich werden wollen (wieviele wurden bislang reich durchs Sondeln ?, sicher nicht mehr als korrupte Museumsarchivare oder hehlende Archäologen)...


Mit solchen saublöden, haltlosen und kontraproduktiven Bemerkungen und Unterstellungen bestärkst Du die Sondengängerhassser unter den Archäologen und vergeigst die letzten Sympathien der sondengängerfreundlichen Archäologen.
Mein lieber harlekin, Du machst deinem Namen alle Ehre, du bist ein Narr. Deswegen muß man Dir wohl hier Narrenfreiheit gewähren, oder?

Soll ich jetzt wirklich alle derartigen Artikel, die ich in den letzten 5 Jahre gesammelt habe raussuchen oder kommst du von selbst darauf wie saublöd, haltlos und kontraproduktiv meine Bemerkungen waren...
http://www.schatzsucherforum.de/forum/i ... topic=4292

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Beitrag von Archaeos » 14.11.2005 23:05

harlekin hat geschrieben: Ist ja auch schon lange her, seit du im Gymnasium warst, (bist ja auch nicht mehr der Jüngste, da leide ich mit dir) darum verstehe ich deine Fehlinterpretation bez. Bedeutung des Begriffes "Harlekin".
Franz. Lokalkolorit mal ausgenommen.
Du siehst es als Fehlinterpretation an. "Narr" ist eine der vielen Bedeutungen von Harlekin, die mir eben spontan eingefallen ist. Die Übersetzung "Narr" ist jedenfalls nicht falsch. Schliesslich hat die Narrenzeit am 11.11 begonnen :wink: :wink:

harlekin hat geschrieben: ...Natürlich hab ich mir auch deinen Artikel über "den besonnenen Umgang mit Metalldetektoren" zu Gemüte geführt.
Aus Platz und Zeitmangel kann ich natürlich nur einige Passagen zitieren, wie gleich im Vorwort: Die Zeit ist gekommen, um gegen Pauschal(vor)urteile gegen Metalldetektoren und ihre Benutzer anzukämpfen und um das Metallsuchgerät als archäologisches Hilfsmittel zu rehabilitieren.Soll das jetzt heißen: Detektor in Archihand ist guter Detektor, in Sondlerhand ist böser Detektor ?
Nein. Der Sinn des Satzes ist, dass das Metallsuchgerät nicht nur verabscheuenswertes Raubgräberinstrument ist, sondern ein wertvollews Mittel in der Denkmalpflege, sowohl in der Hand von Hobbysondlern wie in der Hand von Archäologen!
harlekin hat geschrieben:
Du stellt in diesem Artikel auch die Frage, ob sich ein Detektorverbot nicht nachteilig für die Archäologen auswirken würde...
Ein Detektorgebrauchsverbot wirkt sich zweifellos nachteilig auf die Archäologie aus: Unterschlagungen und Raubgrabungen im grossen Stil (siehe BW)
harlekin hat geschrieben: Unter "Gesetzgebung und Strafen" lese ich da: "...bin ich der Meinung, daß Detektorbenutzer, die mehr Fundstellen absuchen als vom Denkmalamt erlaubt, aber ihre Funde den Archäologen offen und ehrlich unterbreiten, nicht bestraft werden sollen."Na entschuldige mal, hatten wir doch schon alles, wer hat den das Kaputtgemacht ? Nur die bösen Raubgräber ? Nein mein Lieber, da dürft ihr Archäologen schon selbst an der Nase nehmen. Die Mißtrauenskultur ist nicht auf Sondlermist gewachsen..
Harlekin, wenn Du schon von Misstrauenskultur sprichst, sie ist gegenseitig! Was ich mit dem Satz sagen will, ist dass Archäologen flexibel sein müssen und bereit sein müssen, ab und zu ein Auge zuzudrücken, statt nur stur auf der strikten Einhaltung der Auflagen zu bestehen. Jedem Archäologen ist klar, dass Sondler oft in Versuchung geraten ... :roll:

Sicherlich gibt es schwarze Schafe unter den Archäologen oder Museumsbediensteten. Das stelle ich nicht in Abrede. Die Ankaufspolitik der Museen ist eine permanente Gratwanderung. Laut den internationalen UNESCO Richtlinien dürfen Museen keine Bodenfunde zweifelhafter Provinienz kaufen. Manchmal ist es aber unumgänglich, Bodenfunde aufzukaufen, um die vor dem definitiven Verlust im Handel zu retten.
Den Handel mit illegalen Bodenfunden zu bekämpfen ist ein schwieriges Unterfangen, dem sich der Antiken- und Münzhandel vehement widersetzt. Kein Wunder, es sind grosse Werte im Spiel. Der Münzenhandel und der Antikenhandel spielen eine zwielichtige Rolle im Kontext der Sondengängerei. In Frankreich zB. verkaufen einige Münzhändler Metallsuchgeräte und sponsorn offiziell Schatzsuchermagazine. Wohin wenden sich wohl Sondler, die dort einen MD gekauft haben, wenn sie einen Fund getätigt haben, um zu erfahren was der Fund wert ist? Natürlich dort, wo sie das Metallsuchgerät gekauft haben. Tut der Münzhändler dann einen Fund aufkaufen, dann ist die Chance gross, sich der Hehlerei schuldig zu machen, da kaum ein Sondler dort legal (genehmigt) sucht. In Frankreich stehen auf Hehlerei laut Code pénal 5 Jahre Knast.

harlekin hat geschrieben: Versuch den Handel bei Ebay zu unterbinden oder den div. Münz.- und anderen Auktionshäusern ans Bein zu pinkeln.. Das wären doch lohnende Ziele.
Da würde es ein Gelächter geben, das man von Berlin bis Luxemburg hört.
Genau das Thema steht auf dem Plan einer Archäologenkonferenz demnächst in Berlin...


harlekin hat geschrieben: Und mit einem Sondlerschein verstärkst du die Misstrauenskultur zwischen Archis und Sondlern nur noch mehr und drängst den Großteil in die Anonymität. Gehen dadurch weniger sondeln ? Haha !
Nur die Stücke sind dann unwiederbringlich verloren.
Nicht unbedingt. Der Schein erlaubt ruhigen Gewissens zu sondeln, ganz legal...


harlekin hat geschrieben:Hast du deinen Titel als "Bester Schatzsucher Deutschlands", den du 2004 "errungen" hast, heuer wie angekündigt verteidigt ? Bin nicht so up to date in der Szene...
Den Titel hatte ich 2003 errungen. 2004 wurde kräftig geschummelt, da war nichts drin. :roll:
Dieses Jahr wurde ich Vizemeister mit einem 26 Jahre alten low cost Detektor (White's Coingetter 2 wenn du den kennst) ! Es galt, winzige Pistolen- und Gewehrkugeln zu finden statt der verstreuten Pfennige und sonstiger Schrottmünzen, eine Disziplin, die mir behagte
Beste Grüsse,
André
PS: Ich habe eine Idee, wer Du sein könntest

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Beitrag von harlekin » 15.11.2005 00:09

N´abend,
na dann wünsch ich viel Glück !
..beim unterbinden des bedenklichen Ankaufes.

Darauf würd ich mich konzentrieren an Archäologenstelle.
Wo keine Nachfrage, da kein Angebot.

Aber wie gesagt, da habt ihr gegen eine Lobby und vor allem gegen wirtschaftliche Interessen anzukämpfen.
...da ist es sicher einfacher zu versuchen ein paar Sondlern Feuer hinterm Arsch zu machen. Mag ja eine Zeitlang lustig sein, bringen tut´s nicht.

Schwarze Schafe hie und dort...keine Frage, aber ein Sondlerschein ist meiner Meinung nach keine Lösung.
Das Denkmalschutzgesetz sollte Bundessache und nicht Landessache sein. Erst dann können vernünftige Regeln aufgestellt und meinetwegen auch Gesetze erlassen werden, die auch exekutierbar sind.
Dann hat sich der Sondeltourismus erledigt. Wer mit Heimatvereinen oder höherwertig zusammenarbeitet bzw. zusammenarbeiten will, soll das tun.
Bodendenkmäler sind tabu, Fundmeldungen mit einem Mindestmaß an Bürokratie ermöglichen und ihr würdet ersticken in interessanten Funden und Fundstellen. Die ihr jetzt in den div. Foren als stille Lauscher meist auch nur zufällig zu Gesicht bekommt (weil sich ein "Neuer" hervortun will, seine Funde im Öffentlichen zeigt usw..).
Wer von den alten Hasen, die auch nicht Krimineller sind als alle anderen zeigt schon was Interessantes im Öffentlichen Forumsbereich. Keiner !
Das sind aber genau die Leute, die das "Fachwissen" haben, die Fundplätze kennen, die mit Funden richtig (im Sinne von Erhaltung und Lagerung) umgehen usw.. und genau zu denen ist den offiz. Stellen der Weg verbaut worden.
Es gibt in Ö. einen ähnlichen Verein (oder Interessensgemeinschaft) der mit Archis offiz. zusammenarbeitet und der hat sich diese Zusammenarbeit teuer erkauft. Da sind einige gute Sondler den Bach runter sprich geopfert worden. Und nur damit ein paar andere (meist unbedarfte Newbies) sich im Licht einer Ausstellung sonnen können.
Wenns die Sache wert war ? 20 Sondler sagen ja, 200 sagen nein.
Über kurz oder lang werden sie alleine dastehen und auch für die Archäologie Kanonenfutter sein.
Und genau das wird in "good old germany" auch passieren. Dort nur noch schneller, da die kom. Schatzregale die Illegalität noch fördern und verschärfen.
Wo kommen den mehr Funde ans Licht ? In Bayern oder einem Land mit Schatzregal ?
Alleine dieser Vergleich sollte doch die Augen zum Glühen bringen.
Aber nein, da legen wir noch ein Schäuferl nach und heurka ! Der Sondengängerschein muß her !
Macht nur !
...und die Auktionshäuser werden boomen, ob in Deutschland oder Europa oder Amerika oder Asien.
Wenn dann das große Jammern einsetzt, was wird dann zu hören sein?
"Na ja, hat halt nicht funktioniert, aber wir haben es zumindest versucht".
Wem nützt´s ?
Niemand !

Schöne Grüße

P.S.: wie saublöd, haltlos und kontraproduktiv steht nat. noch immer im Raum, aber was soll man sich erwarten...

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Hallo André,

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 15.11.2005 00:11

:D Hallo André, hallo Don,
kebbelt ihr euch wieder ? :mrgreen:
André , du mußt ein wenig Verständnis haben: Da wo Don herkommt,
gilt: NUR studierte Archäologen haben das Recht zur Ausgrabung....

Davon machen sie auch reichlich Gebrauch. Es gibt eine Handvoll archäologische Gesellschaften mit gewaltigen Sammlungen.
Und ein paar angepaßte, geduldete Helfer.

Der Rest der interessierten Bevölkerung steht mit leeren Händen da.....

Dieser Zustand würde mir auch nicht gefallen ! :wink:
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

harlekin
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Beitrag von harlekin » 15.11.2005 00:25

Hallo Stefan,
Don ?
Bin ja nicht interessiert oder ausgebildet "Ausgrabungen" zu machen.

Ich gehe auf den Äckern und sammle Römerleins ein.
Ich hab (so wie die Meisten) einen ganz normalen Detektor und suche die bewirtschaftete Ackerkrume ab.
Hab überhaupt keine Lust, da auch nur einen halben Meter reinzubuddeln. Dann wärs ja Arbeit und kein Hobby.

Und für mich sind BDs tabu. Und laufende Grabungen sowieso.
Aber wenn ich im abtransportierten Aushub einer Grabung Armreifen, Torques und Gewandnadeln finde, wozu soll ich da buddeln ?
...und wieso soll ich da den großen Respekt vor den Leistungen der Archäologen haben ?
Wenn ich denen das Zeug unter die Nase halte und sage: "Das ist von eurem Aushub" und werde als Lügner hingestellt....na gut, pack ich den Krempel wieder ein und leg ihn zu den anderen Teilen in eine meiner Vitrinen. Da habens die Teile schön warm...werden ab und an herausgenommen und bewundert...ich kann ihnen zumindest Interesse und "Zuwendung" bieten. Das ist in jedem Fall mehr als die Archäologen machen und besser als in einem Depot 10 Jahre auf eine Bestimmung zu warten nur um dann wieder zurück ins Depot zu wandern.
...und meine Fundstücke freuen sich immer wenn Nachwuchs kommt.

@Archeos: Du hast mich nat. neugierig gemacht. Ich denke ich werde die eine oder andere Woche des kommenden Jahres in Luxemburg verbringen. Mal sehen, vielleicht kann ich einen Sondlerausflug organisieren. Melden werd ich mich nat. auch. ...aber danach.
...und seh mir die blauen Lichter dann aus der Ferne an.

Schöne Grüße

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