Vorgehen gegen Räuber intensivieren

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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Gast
Vorgehen gegen Räuber intensivieren

Beitrag von Gast » 09.07.2006 06:51

Hallo,

ich habe auf einem Treffen einer Arbeitsgemeinschaft für Geschichte
jmd. kennengelernt, der als Sondengänger aktiv ist.
Nach einem längerem Gespräch kam heraus, dass er sich keinesfalls
an die mit der Genehmigung verknüpften Auflagen hält.
D.h. er sucht ohne Genehmigung nach Bodendenkmälern und meldet
seine Funde auch nicht als "Zufallsfunde". Weiterhin sucht er unter Wald,
was eingentlich ausgeschlossen ist.
Keiner kann mir sagen, dass sich Sondengänger genau an Ihre Gebiete
bzw. Auflagen halten, dass ist fakt.
Alleine der Adrenalinschub sorgt für weiteres suchen ohne Grenzen.

Deshalb werde ich künftig, auch wenn ich keine "Blockwartmentalität"
habe, jeden Sondengänger den ich antreffe bei der Polizei als potentiellen
Raubgräber melden.

Ich bin es einfach leid, dass z.B. geziehlt Wüstungskirchen usw. geräubert
werden.

Und sämtliche Diskussionen zu dem Thema Zusammenarbeit Amt/Sondler
erzeugen mittlerweile einen unvorstellbaren Brechreiz bei mir.

Detektorführerschein hin, Handelsverbot her, mal sehen, wie lange sich
hier noch aus dem Fenster gelehnt wird, wenn viel mehr Schweinereien der Poizei gemeldet werden.

Grüße

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Weihen
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Re: Vorgehen gegen Räuber intensivieren

Beitrag von Weihen » 09.07.2006 11:36

urmel hat geschrieben:
Deshalb werde ich künftig, auch wenn ich keine "Blockwartmentalität"
habe, jeden Sondengänger den ich antreffe bei der Polizei als potentiellen
Raubgräber melden.


Und sämtliche Diskussionen zu dem Thema Zusammenarbeit
erzeugen mittlerweile einen unvorstellbaren Brechreiz bei mir.

Detektorführerschein hin, Handelsverbot her, mal sehen, wie lange sich
hier noch aus dem Fenster gelehnt wird, wenn viel mehr Schweinereien der Poizei gemeldet werden.

Grüße

Hallo urmel,

schade das die Vorstellung der Zusammenarbeit Amt/Sondler bei dir einen Brechreitz hervorruft! Dann musst du dir ja z.B. beim Projekt Kalkriese, der Schnippenburg, oder weiterer Projekte im LK Osnabrück immer einen Eimer vorhalten!

Könnte anderseits auch ein echt teures Vergnügen werden, genemigte Sondler als "Raubgräber" zu denunzieren, indem sofort die Polizei gerufen wird.

Bedenke immer, dass es zwei Seiten der Medalie gibt! Eine Zusammenarbeit ist immer ein Teil geben ein Teil nehmen. Nicht jeder Mensch ist gleich vertauenswürdig. Schwarze Schafe gibt es bei Sondengängern & bei den Ämtern, ich kann da ein Lied von singen :roll:

Auf deinen letzten Satz bezogen, kann ich dir nur sagen: "eine Reaktion beinhaltet immer eine Gegenreaktion". Ich kann mir nicht vorstellen das du hier (mal wieder) einen Krieg vom Zaun brechen möchtest! Deine angreiferische Wortwahl wirft kein gutes Licht auf deine Kompetenz!


Gruß Stephan
Ich suche nicht, ich finde!

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 11:47

Hi urmel,
dass sind ja sehr harte Worte, die Du da anbringst. Sicher hast Du recht, dass es immer noch eine Menge von Sondengängern gibt, die sich nicht an bestehende Auflage halten, bzw. nicht halten können weil sie vielleicht in einem Bundesland leben, in dem von Seiten der archäologie eine Zusammenarbeit strikt abgelehnt wird.
Als couragiert Mensch, der Du ja offenbar bist, hast Du den betreffenden Sondengänger bestimmt angesprochen, warum er sich nicht an die Auflagen hält. Dessen Argumente würden mich interessieren.
Im übrigen kannst Du nicht generell davon ausgehen, dass ein Sondengänger auf einem Bodendenkmal illegal sucht. Eine ganze Reihe der Sondengänger hier im Forum haben selbst die Genehmigung speziell auf Bodendenkmälern zu gehen und werden sogar von Amtsseite darin bestärkt.
Von räubern kann da keine Rede sein, sondern von Sicherstellung der gefährdeten Bodendenkmäler.
Mich würde daher interessieren warum z.B. meine Zusammenarbeit mit dem Amt und der UNI-Frankfurt bei Dir einen Brechreiz hervorruft.

Gruß
Jörg Lotter

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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 11:56

Hallo stephan,
ich halte solche Beiträge wie den von urmel durchaus für wünschenswert, hat man doch so die Gelegenheit in einer Disskusion seine Position klar zu definieren und diese der Gegenseite darzustellen.
Genauso wie ich Sondengänger davon überzeugen möchte die zusammenarbeit mit dem Amt zu suchen, so will ich auch die auf der anderen Seite vorhandenen Gegner dieser Zusammenarbeit ebenso zu der Ansicht bringen diese zu beführworten.
Gruß
Jörg

Gast

Beitrag von Gast » 09.07.2006 13:17

Hallo,

freue mich über die zahlreichen Antworten.

Zitat:
Im übrigen kannst Du nicht generell davon ausgehen, dass ein Sondengänger auf einem Bodendenkmal illegal sucht. Eine ganze Reihe der Sondengänger hier im Forum haben selbst die Genehmigung speziell auf Bodendenkmälern zu gehen und werden sogar von Amtsseite darin bestärkt.
Von räubern kann da keine Rede sein, sondern von Sicherstellung der gefährdeten Bodendenkmäler.
Mich würde daher interessieren warum z.B. meine Zusammenarbeit mit dem Amt und der UNI-Frankfurt bei Dir einen Brechreiz hervorruft.

Zitat Ende.

Dazu möchte ich bemerken, dass ich eine Nachsuche auf bedrohten Bodendnkmälern eigentlich befürworte.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich keiner daran hält.
Ich verweise nur auf einschlägige foren und Internetseiten, auf denen
für Geld Fundorte nachzuschlagen sind.
Was hat das mit Denkmalpflege zu tun?
Es kommt seitens der "organisierten" Schatzsucher immer die Antwort, dass es sich lediglich um schwarze Schafe und Ausnahmen handelt.
Dass Einzelne gewiss ihre Suche ordentlich durchführen, dokumentieren und Fundstücke melden, stelle ich nicht in Abrede.

Zu dem Punkt:

Könnte anderseits auch ein echt teures Vergnügen werden, genemigte Sondler als "Raubgräber" zu denunzieren, indem sofort die Polizei gerufen wird.

Bemerke ich, dass das garnicht teuer ist bzw. werden kann.
Wer unter Wald bzw. auf Bodendenkmalen sucht, kann das durch seine Genehmigung nachweisen und hat somit nichts zu befürchten. In Hessen wird für die Suche unter Wald so gut wie keine Genehmigung erteilt und dass ist auch gut so.
Die Mehrzahl der Bodendenkmäler liegt dort gut bewahrt zur Auswertung durch künftige Generationen.

Zu :

schade das die Vorstellung der Zusammenarbeit Amt/Sondler bei dir einen Brechreitz hervorruft! Dann musst du dir ja z.B. beim Projekt Kalkriese, der Schnippenburg, oder weiterer Projekte im LK Osnabrück immer einen Eimer vorhalten!

Ist mir bestimmt entgangen, dass der, meines Wissens englische Offizier, auf dem bekannten Schlachtort unterwegs war.
Das war Offenland und da durfte er suchen.

Grüße

Klaus

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 14:58

Hallo urmel,
Du schreibst:
urmel hat geschrieben: Dazu möchte ich bemerken, dass ich eine Nachsuche auf bedrohten Bodendnkmälern eigentlich befürworte.
Allerdings habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich keiner daran hält.
........
Dass Einzelne gewiss ihre Suche ordentlich durchführen, dokumentieren und Fundstücke melden, stelle ich nicht in Abrede.
Da Du die Nachforschung auf bedrohten Bodendenkmälern befürwortest, liegen wir schon einmal in diesem Punkt auf einer gemeinsamen Linie. Dann verallgemeinerst Du jedoch mit Deinen Erfahrungswerten, dass keiner sich an die Auflagen hält, einzelne die Suche aber ordentlich ausführen :shock: . Ja was denn nun. :shock:
urmel hat geschrieben: Ich verweise nur auf einschlägige foren und Internetseiten, auf denen
für Geld Fundorte nachzuschlagen sind.
Dies wird von uns hier auch nicht gutgeheißen. Wir haben uns offiziell dagegen ausgesprochen, aber da von Amtsseite bisher keine entsprechende Aussagen vorhanden sind, wird es offenbar von dort aus toleriert.
urmel hat geschrieben: In Hessen wird für die Suche unter Wald so gut wie keine Genehmigung erteilt und dass ist auch gut so.
Die Mehrzahl der Bodendenkmäler liegt dort gut bewahrt zur Auswertung durch künftige Generationen.
Wenngleich ich selbst keine Nachforschungsgenehmigung für den Wald habe, so kenne ich jedoch einige Sondengänger, die eine solche besitzen. Grundsätzlich ist es zwar richtig, dass die Bodendenkmäler im Waldgebieten meistens sicherer aufgehoben sind als auf Feldern, dennoch ist es z.T. notwendig die Waldsuche zu betreiben, um an neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gelangen.
urmel hat geschrieben: Ist mir bestimmt entgangen, dass der, meines Wissens englische Offizier, auf dem bekannten Schlachtort unterwegs war.
Das war Offenland und da durfte er suchen.
Der uns bekannte englische Offizier hat gezielte Nachforschungen durchgeführt um Bodendenkmäler zu entdecken. Das ist genehmigungsplichtig, auch wenn dort kein vorher bekanntes Bodendenkmal bekannt war. Auch auf "Offenland" ist zumindest die gezielte Suche nach entsprechenden Objekten nicht erlaubt. Es war somit in den Anfängen offenbar illegal.
Gruß
Jörg

Gast

Beitrag von Gast » 09.07.2006 15:38

Hallo,

wie erwartet werden meine Ausführungen aus dem Zusammenhang gerissen und mit dem Totschlagargument abgetan, dass nur ein paar schwarze Schafe wildern gehen. Ich kann dem nichts entgegnen.


Zitat:
Wenngleich ich selbst keine Nachforschungsgenehmigung für den Wald habe, so kenne ich jedoch einige Sondengänger, die eine solche besitzen. Grundsätzlich ist es zwar richtig, dass die Bodendenkmäler im Waldgebieten meistens sicherer aufgehoben sind als auf Feldern, dennoch ist es z.T. notwendig die Waldsuche zu betreiben, um an neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu gelangen.
Zitat Ende

Dass ist doch gerade dass Problem!
Unter dem Vorwand neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erlangen, werden die restlichen intakten Bodendenkmäler geplündert.
Ich werfe mal ketzerisch in den Raum, dass ein großer Teil der Sondengemeinde und Schatzsucher nicht in der Lage ist, z.B. Keramik zeitlich einzuordnen. Das ist wichtig für neue Erkenntnisse, nicht ein Stück
Metall, welches aus dem Zusammenhang gerissen, nicht mal genau zeitlich bestimmt werden kann.
Die ganzen Funde, welche der wissenschaftlichen Erkenntinissen dienlich sind, kann man dann bei e bay kaufen.

Nächster Punkt:
Zitat:
Auch auf "Offenland" ist zumindest die gezielte Suche nach entsprechenden Objekten nicht erlaubt. Es war somit in den Anfängen offenbar illegal.Zitat Ende

Das ist das nächste Problem. Wie will man unterscheiden, ob jemand gezielt nach Bodendenkmälern sucht oder nur Bierdosen ausgräbt.
Ist Nonsens, unter diesem Vorwand wird der Schwindel durchgezogen.
Deshalb dürfte es Dir doch sicher, als Inhaber einer Nachforschungsgenehmigung, nichts ausmachen wenn Du verstärkt von Förstern und Polizei kontrolliert wirst!?

Grüße

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Daniel
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Beitrag von Daniel » 09.07.2006 18:51

Recht starker Tobak,was Herr oder Frau Wichtig vom Stapel läßt. :shock:
Mal davon abgesehen,das fast alle "Raubgräber sind,jetzt wird indirekt auch schon Hehlerei vorgeworfen! :shock:

Gruß Daniel

Gast

Beitrag von Gast » 09.07.2006 19:03

Hallo Daniel,

ich ein Herr Wichtig, wie Du meinst.
Im Gegensatz zu Deinen Vorrednern hast Du allerdings außer persönliche
Angriffe nichts argumentativ entgegenzusetzen.

Grüße

Klaus


P.S.
a. Wo kommen die Funde dann her, die im Netz gehandelt werden?
Gefälscht?

b. Ich besitze selber eine Nachforschungsgenehmigung mittels Sonde.

c. Du solltest auch wenn polarisiert wird niemanden persönlich angreifen.

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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 19:12

Hallo Urmel,
"dass nur ein paar schwarze Schafe wildern gehen" habe ich nie behauptet. Die Problematik des illegalen Sondegehens ist mir mehr als bewusst.
Hinsichtlich der Waldsuche meinst Du also, dass man sich als vernünftiger Sondengänger dagegen sperren sollte, wenn man von wissenschaftlicher Seite dazu aufgefordert wird entsprechende Nachforschungen anzustellen???? Oder hast Du mich oder ich Dich jetzt falsch verstanden????
Das ein großer Teil der Sondengänger ihre Funde zeitlich nicht genau einordnen können ist in der Tat so. Auch ich nehme mich davon nicht aus. Auf die römische Zeitepoche spezialisiert ist es für mich nur schwer möglich Hallstatt von Urnenfelderzeit zu unterscheiden. Und zwangläufig findet man eben bei den römischen Nachforschungen auf Objekte aus anderen Zeitepochen. Aber ich darf Dir verraten, dass geht auch einem Großteil Archäologen so. Auch hier hat man sich spezialisiert und benötigt dann Ansprechpartner, die sich mit anderen Epochen und Kulturen auskennen. Aus diesem Grund werden ja die gemeldeten Funde von den LDÄ an die entsprechenden Fachleute weitergeleitet.

Ob jemand gezielt nach beweglichen Bodendenkmälern sucht oder nach Neuzeit lässt sich wohl kaum feststellen. Deshalb halte ich ja die generelle Genehmigungpflicht und Schulung für erforderlich.

Aber ich hätte nun auch mal eine Frage an Dich.
Du bist allem Anschein nach in der Denkmalpflege sehr engagiert. Es wäre schön wenn Du Dich mal insoweit outen würdest. Ich meine von mir weist Du ja auch, dass ich Sondengänger bin. Bist Du selbst ehrenamtlicher Sucher, Heimatforscher oder von amtswegen involviert?
Gruß
Jörg

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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 19:15

Nun gut,
meine letzte Frage hat sich mit Deiner Antwort erübrigt.
Gruß
Jörg

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Beitrag von Daniel » 09.07.2006 19:48

Hallo Klaus.
Kann ich ahnen,daß Du so empfindlich bist und schon wegen dem "Wichtig" auf den Schlips getreten fühlst? :lol:
Dann kannst Du ja meine Entschuldigung annehmen.

Zu Deinem "PS".:

a. : Mit Sicherheit sind nur nur ein verschwindend geringer Betrag der Internet-Angebote Fälschungen.
Allerdings dürftest auch Du wissen,daß der Großteil davon aus irgendwelchen osteuropäischen Ländern stammt und in den meisten Fällen weniger mit BD´s in Deutschland zu tun hat!
Wohl eher mit einer Art "Mafia" oder wie man es nennen möchte.
(Ist aber wieder ein anderes Thema,das ich auch nicht gutheiße!)
Unbestritten gibt es auch in Deutschland genug,ich nenn sie mal Rindviecher,die Ihre antiken,ungemeldeten Funde bei Ebay verhökern um schnelle Kohle zu machen!
Der dabei erzielte Preis steht in keinem Verhältnis zum "verlorenen" wissenschaftlichen Wert!
Interessiert die Verkäufer allerdings recht wenig,da wären die diversen Internet-Auktionshäuser mal gefordert!!

b: Schön für Dich,dieses Glück haben leider nicht alle,da sie teilweise im falschen Bundesland wohnen. :shock:
(Werde aber trotzdem auch weiterhin meine Funde bei einem Archi melden und einen Bogen um BD´s machen!Auch wenn Du diesbezüglich anscheinend schlechte Erfahrungen gemacht hast. :shock: )

c: Entschuldigung.

Gruß Daniel

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Loenne
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Beitrag von Loenne » 09.07.2006 22:29

Hallo Urmel,

erstmal eine Frage an Dich: Wenn Du bei den Diskussionen Amt/Sondler einen Brechreiz bekommst, musst Du Dich dann jeden Morgen übergeben, wenn Du in den Spiegel schaust? Denn scheinbar bist Du ja selber einer von der Sorte. :wink:

Grundsätzlich gibt es doch auch nichts dagegen einzuwenden, wenn man einen Sondler trifft und ihn nach seiner Genehmigung fragt. Auf den Tag warte ich auch noch. Endlich hat man eine und niemand spricht einen an. :roll:

Wichtig wäre für mich noch, was Du denn noch für konstruktive Vorschläge hast, um das von Dir angesprochene Dilemma zu beenden? Wie stellst Du dir denn den zukünftigen Umgang mit Sondlern vor?

Noch etwas zum Thema Auflagen und dran halten: Letztens hatte ich ein Gespräch mit unserem "Chefarchie". Darin verriet er mir, dass er bei den Lesefundsuchern angekündigt hat, dass auch sie demnächst nur noch mit einer Genehmigung loslaufen dürfen und das auch nur noch in zugewiesenen Bereichen. Also kein gezieltes Aufsuchen mehr von Siedlungsplätzen (Bodendenkmälern) quer durch die Republik und nach gut Dünken um diese zu plündern. Das erzeugte bei dieser Art von Suchern natürlich einen riesen Aufschrei und völliges Unverständnis. Vielleicht wird es dann demnächst endlich keine Tonnen von Steinartefakten mehr bei Ebay zu kaufen geben.

Es ist viel in Bewegung und die Zeit wird es zeigen, was geht und was nicht. Ich ziehe mir den Schuh jedenfalls nicht an und werde auch weiterhin vertrauensvoll mit dem Amt zusammenarbeiten - Deinen Brechreiz hin oder her. :wink:

Gruß
Loenne

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Beitrag von Lojoer » 09.07.2006 23:49

Hi Loenne,
jetzt bin aber ein bischen perplex :shock: . Willst Du sagen, dass die Lesefundsucher bisher in SH keine Nachforschungsgenehmigung gebraucht haben?????
Das wäre doch wohl ein Witz. Bei uns in Hessen müssen selbst die Archäologen von der UNI eine Nachforschungsgenehmigung haben (und diese verwenden keine Sonden).
Jetzt würde mich nur mal interessieren in welchen Bundesländern mit so zweierlei Maß gemessen wird.
Gerade der Keramik kommt bei der zeitlichen Bestimmung einer Fundstelle z.T. größere Bedeutung zu als z.B. den Münzfunden. Von den steinzeitlichen Funden, die ausschließlich als Lesefunde gemacht werden können will ich gar nicht sprechen.
Nach meiner Rechtsauffassung ist jede Art von Nachforschung, unabhängig davon, ob sie mit Sonde oder nur dem Auge gemacht wird, genehmigungspflichtig.
Gruß
Jörg

Gast

Beitrag von Gast » 10.07.2006 06:05

Hallo,

Zitat Loenne:
erstmal eine Frage an Dich: Wenn Du bei den Diskussionen Amt/Sondler einen Brechreiz bekommst, musst Du Dich dann jeden Morgen übergeben, wenn Du in den Spiegel schaust? Denn scheinbar bist Du ja selber einer von der Sorte.Zitat Ende

Ich bin keiner von der Sorte, sondern interessierter Laie, suche genehmigter
Art und Weise nach Bodendenkmälern und archäologischen Funden, auch zu
einem ganz geringem Teil mittels Sonde.

Zitat Loenne:
Noch etwas zum Thema Auflagen und dran halten: Letztens hatte ich ein Gespräch mit unserem "Chefarchie". Darin verriet er mir, dass er bei den Lesefundsuchern angekündigt hat, dass auch sie demnächst nur noch mit einer Genehmigung loslaufen dürfen und das auch nur noch in zugewiesenen Bereichen. Also kein gezieltes Aufsuchen mehr von Siedlungsplätzen (Bodendenkmälern) quer durch die Republik und nach gut Dünken um diese zu plündern. Das erzeugte bei dieser Art von Suchern natürlich einen riesen Aufschrei und völliges Unverständnis.Zitat Ende

Wie bereits Lojoer bemerkt hat ist dass in Hessen schon immer Praxis.
Es werden Anfangs einzelne Gemarkungen, später z.B. Grossgemeinden
genehmigt.
Es wird im Gegensatz zu der wilden Sondengängerei eine Eignung vorausgesetzt und auch überprüft.
Außerdem wird ein minimum an wissenschaftlichen Arbeiten gefordert.
z.B. die Fundmeldungsgeschichte.

Zitat Loenne:
Es ist viel in Bewegung und die Zeit wird es zeigen, was geht und was nicht. Ich ziehe mir den Schuh jedenfalls nicht an und werde auch weiterhin vertrauensvoll mit dem Amt zusammenarbeiten - Deinen Brechreiz hin oder her.Zitat Ende.

Sollst Du ja auch. Ist auch wünschenswert, ich will Dir persönlich garnichts unterstellen.
Den Makel der Räuberei und der Unseriosität wird man aber auch nicht los, wenn man mit einschlägig Bekannten IG`s zusammenarbeitet.
Ich meine damit, die hier verlinkte IG Phoenix, die schon mit Ihrem Link punktet (lol probiers mal aus).
Dort werden ja, ich denke das dass bekannt ist, Kurse angeboten.
Was dort an "Schwachmaten" durchgeschleust wird, ist Wahnsinn.
Die stellen dann alle einen Antrag, bekommen ihn wahrscheinlich auch und fallen dann auch allen Wolken, wenn das Jahr zu Ende gegangen ist und sie Ihre Funde vorlegen. Nicht ein Minimum an Kartenarbeit oder Fundsicherung ist vorhanden. Dann wird es eng und das begehrte Papier wird nicht mehr vergeben.
Eigentor, wie ich finde auch zu Recht. Einschränkend will ich sagen, dass es bestimmt auch vernünftige Teilnehmer gibt.

Zitat Lojoer
Hinsichtlich der Waldsuche meinst Du also, dass man sich als vernünftiger Sondengänger dagegen sperren sollte, wenn man von wissenschaftlicher Seite dazu aufgefordert wird entsprechende Nachforschungen anzustellen???? Oder hast Du mich oder ich Dich jetzt falsch verstanden????
Das ein großer Teil der Sondengänger ihre Funde zeitlich nicht genau einordnen können ist in der Tat so.

Wenn du Deine Auflagen erfüllst und alles meldest bzw. vorlegst, dann befürworte ich die Suche unter Wald.
Wie bereits anfangs gepostet habe, sehe ich das Problem in einer Art
von "Selbstläufern/Schläufern". Ich habe. wie gesagt erlebt, dass jmd der eine Genehmigung bestitzt, oberflächlich und mit dem LD zusammenarbeitet, Fundstellen schnorrt und diese dann platt macht.
Wie will man so was verhindern? Ich meine, dass der Druck und die Kontrolle erhöht werden müssten. Wenn dass passiert, dann ist es wie in jedem Verein, die ganzen Mitläufer fallen weg weil es ihnen einfach zu viel Arbeit ist. Müsste doch auch in Deinem Interesse sein?


Grüße

Klaus

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