Wenn ich ein Archäologe wäre.....

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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StefanGlabisch/Entetrente
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Wenn ich ein Archäologe wäre.....

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 29.10.2005 18:54

:D Wenn ich ein Archäologe wäre, würde ich ..............

Ja , was würde ich ??? Ideen ??
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

oxx
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Beitrag von oxx » 30.10.2005 12:33

Den ernsthaft interessierten Sondengänger offen begegnen und mit Gesprächen oder mit einbeziehen bei Grabungen bzw. Sondierungen eine gemeinsame Basis zu finden.
Meldewilliger und genehmigter Sucher, da nicht verboten!

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Kernicus
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Re: Wenn ich ein Archäologe wäre.....

Beitrag von Kernicus » 30.10.2005 16:56

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D Wenn ich ein Archäologe wäre, würde ich ..............

Ja , was würde ich ??? Ideen ??
Hallo

Wenn ich ein Archäologe wäre wüßte ich wieviel potenzial in der

Sondengängerschaft stecken würde.

GGF Kernicus

Archaeos
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Re: Wenn ich ein Archäologe wäre..... ICH BIN ARCHÄOLOGE

Beitrag von Archaeos » 31.10.2005 20:21

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben::D Wenn ich ein Archäologe wäre, würde ich ..............

Ja , was würde ich ??? Ideen ??
1. Den Verkauf per Gesetz von MD nur an amtlich genehmigte Sucher/User erlauben.

2. Werbung für MD in Zeitschriften und Büchern mit geschichtlichem, archäologischem , numismatischem und waffentechnischem Inhalt verbieten.

3. Den Verkauf von MD durch Antiken- und Münzhändler verbieten. den Verkauf von MD durch wegen Verstösse gegen Denkmalschutzgesetze verurteilte Händler verbieten (Der Verdacht der Hehlerei lastet schwer auf diesen Händlern).

Ich bin Archäologe und werde mich für diese Ziele einsetzen.
André

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Loenne
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Re: Wenn ich ein Archäologe wäre..... ICH BIN ARCHÄOLOGE

Beitrag von Loenne » 31.10.2005 21:43

Archaeos hat geschrieben:Ich bin Archäologe und werde mich für diese Ziele einsetzen.
André
Hallo André,

das darfst du auch gerne tun. Jeder hat seine Ziel und so lange er den Pfad der Tugend nicht verlässt, kann er sie verfolgen bis zum jüngsten Tag. :wink:

Meine Meinung dazu ist aber, dass du nicht ein einziges dieser Ziele jemals erreichen wirst. Auf welcher Grundlage sollte dies auch geschehen? Erstens geht von den MD´s keine Gefahr für Leib und Leben aus (wie bei Waffen), zweitens überschätz du glaube ich das Interesse innerhalb der Bevölkerung und besonders der Politik zu diesem Thema gewaltig. Das der eine oder andere Archäologe bei dem Wort MD einen dicken Hals bekommt, kann ich ja durchaus verstehen, aber das war es dann auch schon.

Wie sollte man deiner Meinung nach in Zukunft mit den Steinsammlern umgehen? Sollen denen in Zukunft die Augen verbunden werden, wenn sie nach draußen gehen und wie bisher auch ohne Genehmigung suchen wollen? Darf nur noch jemand über gepflügte Äcker gehen dürfen, der eine entsprechende Suchgenehmigung hat? Dürfen die sich Brillen nur noch nach Vorlage ihres Sammlerausweises kaufen?

Was ist mit Büchern? Darf man sich Bücher über Fundstellen dann auch nicht mehr kaufen?

Was ist mit Spaten und Schaufeln (Grabhügel werden schließlich damit geplündert - nicht mit Detektoren!)?

Wo hört man auf?

Gruß
Loenne

Archaeos
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Re: Wenn ich ein Archäologe wäre..... ICH BIN ARCHÄOLOGE

Beitrag von Archaeos » 31.10.2005 21:58

Michael,
Jeder ist frei, hier seine Meinung zu äussern. Dir mag es utopisch vorkommen, diese Ziele zu verfolgen. Der Detektorhandel bzw. der freie Verkauf von MD ist m.e. die Hauptursache aller Missstände und ich habe genug Dokumente gesammelt, um dies eindrucksvoll zu belegen.
Du schreibst: "Erstens geht von den MD´s keine Gefahr für Leib und Leben aus... " Hier irrst Du gewaltig. Die Militariasucher unter den Sondlern stellen eine echte Gefahrengruppe dar. Sie alleine hat schon dazu geführt, dass in Frankreich in bestimmten Departements und Gemeinde JEDE Suche mittels Detektoren verboten ist!!!!
Neulich wurde auf dem MDR oder auf RBB ein Bericht über Munitionsfunde in einem Waldgebiet ausgestrahlt. Da wurde u.a. erwähnt, dass besagtes Waldgebiet desöfteren von Militariasammler mit Sonde besucht wird und dass deren ausgegrabene Munitionsfunde frei an der Oberfläche liegen. Soweit zu der Harmloskeit der Sondengängerei...
Mal sehen, wer letztendlich recht behalten wird.
Beste Grüsse,
André

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Beitrag von Loenne » 31.10.2005 22:21

Klar, es gibt für alles ensprechende Beispiele. Ich kann dir auch über einen Waldkindergarten berichten, in dessen Bereich 3 englische Sprengbomben jahrelang direkt an der Oberfläche lagen, die nun Dank einiger Sondengänger entfernt worden sind. Man kann nur von Glück sprechen, dass dort vorher nichts passiert ist.

Oder der Sondengänger, der einem Bauern das Leben gerettet hat, weil er auf dessen Acker eine amerikanische 250lbs Bombe gefunden hat, an der er schon öfter mit dem Pflug hängen geblieben ist. Auch in diesem Fall hatten wir alle Glück, dass es Sondengänger gibt.

Jede Medaille hat eben zwei Seiten. :roll:

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StefanGlabisch/Entetrente
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In den richtigen Händen

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 01.11.2005 01:39

In den richtigen Händen ist eine Sonde ein Segen !
Damit verantwortlich umzugehen sollte erlernt werden.
DAS ist ein DIGS-Ziel. :wink: Wer hilft ??
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Weihen
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Beitrag von Weihen » 01.11.2005 10:12

Na ICH !

Die Zusammenarbeit im Osnabrücker Land zwischen Archäologie / Sondengänger ist dank der guten Erfolge (Clunn/Kalkriese & Mendelsohn/ Schnippenburg) gewünscht!

Auch ich habe bereits mein Scherflein dazu beigetragen!

Als Archäologe dem die Gelder zusammengestrichen werden, wäre ich GLÜCKLICH, wenn ich weiterhin ein offenes Auge & Ohr auf ehrenamtlicher Basis in meinem Gebiet laufen hätte!

Wie man Raubgrabungen unterbinden kann ist sehr schön am Beispiel der Schnippenburg zu betrachten (wer den Link zu der Seite hat möge ihn bitte an dieser Stelle einstellen)

Gruß Stephan
Ich suche nicht, ich finde!

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StefanGlabisch/Entetrente
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Hallo Stephan,

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 01.11.2005 22:00

Hallo Stephan,
du bist ja auch einer unserer Hoffnungsträger ! :wink:

Hier ist auch der Link:
Möllers, S. 2005: Zur systematischen Prospektion vorgeschichtlicher Befestigungsanlagen mit Metallsonden. Die Untersuchung der Schnippenburg, Gde. Ostercappeln, Ldkr. Osnabrück - ein praktischer Erfahrungsbericht. Internationale Archäologie, Studia honoraria 22. Rahden 2005, im Druck.

http://www.schnippenburg.de/pdfs/Schnip ... s_2005.pdf
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dikrawy
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Re: Archaeos: Ich bin Archäologe..

Beitrag von dikrawy » 02.11.2005 18:34

Hallo Andrè,

so ganz unrecht ist deine Ansicht, dass die ganze Sondengängerei
nicht harmlos sein, wohl nicht.
Aber es wird immer Leute geben, die irgend etwas missbrauchen.
Das wirst du nie verhindern können.
Ein Brotmesser kann auch einen Menschen töten...
sollte auch der Verkauf von Messern gesetzlich geregelt werden?
(ich weiss,das ist ein blödes Beispiel..)

Verbiete doch nicht etwas, mache deine Feinde zu deinen Freunden,
dann habt ihr Archäologen eine Menge motivierter Helfer, die dazu
noch keinen Euro kosten!
Ich jedenfalls reiche dir "symbolisch" meine Hand und sage
"Auf gute Zusammenarbeit" (':wink:')

viele Grüße nach Luxemburg

Dieter

Archaeos
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Re: Archaeos: Ich bin Archäologe..

Beitrag von Archaeos » 02.11.2005 21:26

dikrawy hat geschrieben:...
Ein Brotmesser kann auch einen Menschen töten...
sollte auch der Verkauf von Messern gesetzlich geregelt werden?
(ich weiss,das ist ein blödes Beispiel..)
Ein Brotmesser dient in 99,99% aller Fälle zum Brotschneiden. Ein Detektor dient zu über 90 % aller Fälle zur Schatzsuche, zur Suche von Gegenständen von archäologischem Belang und stellen einen systematischen, gezielten Eingriff in die Belange des Denkmalschutzes dar. Hier liegt der Unterschied.
dikrawy hat geschrieben: Verbiete doch nicht etwas, mache deine Feinde zu deinen Freunden,
dann habt ihr Archäologen eine Menge motivierter Helfer, die dazu
noch keinen Euro kosten!

Völlig richtig! Das hat J.-Chr. Moesgard in seinem pro - Sondengänger Artikel auch geschrieben: "If you cant beat them, join them". Sondengänger können bei entsprechender Bildung, Ausbildung und Betreuung zu ehrenamtlichen Mitarbeitern der Ämter werden!!!!
NB: Mir liegt es fern, die Sondengängerei in sich zu verbieten. Lediglich der Handel mit Metalldetektoren und Bodenfunden gehört drastisch eingeschränkt, aus Gründen, die ich bereits in früheren Posts dargelegt habe.
Beste Grüsse,
André

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Hallo Andre´,

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 02.11.2005 22:00

:D Hallo Andre´,
im letzten Absatz gebe ich dir vollkommmen recht !
Es ist übrigens ein Phänomen: Holland hat wirklich eine sehr freie, offene Suche eingeführt....du findest aber auf EBAY.ne keine Bodenfunde !
Seltsam......

Im übrigen würde ich mich sofort dafür aussprechen wenn EBAY.de da nachziehen würde. Sie hätten mein größtes Lob verdient !

Besten Gruß

Stefan
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masterTHief
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GuteSonde - Böse Sonde

Beitrag von masterTHief » 03.11.2005 05:49

Archaeos,

die Sonde ist weder gut noch böse.
Messer verbieten, weil viele Morde durch Erstechen begangen werden?!

Besser m. E. :
Auf die User der Sonde und auf die Gesetzgeber einwirken, so sit auf die User der DSchgg Einfluß zu nehmen, da den Hardliner-Archäologen sonst nicht die Hände gebunden werden können.

Dies nur so mal reingestreut.

masterTHief
masterTHief TreasureHunt management consulting, Planegg, Ihr Partner bei der Schatzsuche - nur echt mit "TH"

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Re: GuteSonde - Böse Sonde

Beitrag von Archaeos » 03.11.2005 08:24

masterTHief hat geschrieben: Archaeos,

die Sonde ist weder gut noch böse.
Messer verbieten, weil viele Morde durch Erstechen begangen werden?!
Der Gesetzgeber schreitet jedes mal ein, wenn der Gebrauch von verschiedenen Geräten, Maschinen etc. zu Gesetzesverstössen gebraucht bzw. gefährlich für die Gesellschaft werden. Beispiel: Schusswaffen, Radarwarngeräte,... Fakt ist: Die Mehrzahl der Detektoruser sucht nach genehmigungspflichtigen Dingen, dies jedoch ohne Genehmigung (aus Faulheit, Unwissenheit oder weil mit zu viel administrativen Hürden verbunden).

masterTHief hat geschrieben: Besser m. E. :
Auf die User der Sonde und auf die Gesetzgeber einwirken, so sit auf die User der DSchgg Einfluß zu nehmen, da den Hardliner-Archäologen sonst nicht die Hände gebunden werden können.
...
Der Gesetzgeber handelt eigentlich fast immer nur auf Veranlassung der Archäologen. Die Sondengänger haben zwar DIGS, aber haben kein Gewicht, zumal die Sondengängerschaft alles andere als homogen ist (Schatzsucher, Militariasucher & Munitionssucher, Münzsucher, Strandsucher, Antikensucher, ...) . Wenn ich DIGS auf die Munitionssucher anspreche, dann weicht DIGS aus, obwohl DIGS beansprucht, die Interessen der gesamten Sondengängerschaft zu vertreten....
Unter den Archäologen gibt es in der BRD ein paar Hardliner (Planck, Biel), die zur Zeit noch das Sagen haben. Die anderen sind zu Kompromissen bereit. Da liegt nicht das Problem. Das Problem liegt bei den Sondengängern selbst: Wie nimmt man Einfluss auf die Sondengänger? In den meist besuchten Internetforen sind schätzungsweise kaum mehr als 10% vertreten. Über Schatzsuchermagazine? Dass ich nicht lache, die haben ihre Seele an den Detektorhandel verkauft oder werden von diesem gesteuert. Vergiss sie.
Als in den 80er Jahren in Frankreich der Verkauf und der Gebrauch der Sonden verboten werden sollte, nahm eine Lobby Einfluss auf den Gesetzgeber: Es war dies der Detektorhandel. Ihm ist es zu verdanken, dass immer noch Sonden frei verkäuflich sind und dass Raubgrabungen weiterhin zunehmen...

Gruss,
André

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