Der Schatzsucher als Zerstörer

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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StefanGlabisch/Entetrente
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Der Schatzsucher als Zerstörer

Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 08.03.2006 07:30

Hallo,
hier mal nicht nur als Link, sondern auch zur Diskussion eingestellt :
http://www.geo.de/GEO/kultur_gesellscha ... 1141743785
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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masterTHief
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Beitrag von masterTHief » 10.03.2006 23:17

Der Artikel in GEO ist die Kurzfassung dessen, was Herr Husemann bereits in „Abenteuer Archäologie 04/2005“ unter „Brennpunkt Archäologie“ verkauft hat.

In „Abenteuer Archäologie 04/2005“ u. a. „Krater reiht sich an Krater...“.
In keiner Publikation der Land- oder Forstwirtschaft wird gegen die Raubgräberei und die die Republik durchziehende Kraterlandschaft gewettert.
Schauen die sich ihre Grundstücke nicht mehr an?
Können die Felder überhaupt noch bestellt werden?
Wann sehen wir die Kraterlandschaft endlich einmal im Bilde?!

Husemann schreibt weiter u. a.,
„...was in Baden-Württemberg als Eigentumsdelikt gilt, ist in Nordrhein-Westfalen eine Ordnungswidrigkeit.“

Was er nicht sagt! Sensationell! Hört, hört!

Ob er diese Information auch von Herrn E. Laufer hat? Kann ich mir kaum vorstellen.
Ihn hätte er vielleicht auch hierzu fragen sollen, denn hierin offenbart sich, daß Herr Husemann keine Ahnung hat oder keine haben will oder darf.
Es zeigt, wie tendenziös der Artikel ist, also kann man den Rest auch ruhig vergessen und zur Tagesordnung übergehen.
Leider!

Aufgemerkt:
Auch in Baden-Württemberg (wie in allen anderen Bundesländern) ist und bleibt der Tatbestand der ungenehmigten Grabung eine Ordnungswidrigkeit nach dem Denkmalschutzgesetz und ist kein Eigentumsdelikt.
Und auch in Nordrhein-Westfalen ist und bleibt der Tatbestand der Fundunterschlagung (hier zwar mangels Schatzregal nicht gegenüber dem Land, sondern gegenüber dem Grundeigentümer – Hinweis auf § 984 BGB) ein Eigentumsdelikt und ist keine Ordnungswidrigkeit.
Von einer unterschiedlicher Würdigung gleicher Tatbestände und Sachverhalte kann also überhaupt keine Rede sein, mein lieber Herr Husemann!!!

Herr Husemann hat vom Schatzfundrecht keine Ahnung und verschafft sich auch keine.
Sein Informant, Herr Laufer klärt ihn nicht auf, obwohl dieser die Sachkenntnis hierzu hat, hätte oder haben sollte.

Dies kann n u r dem Zweck dienen, die im Grunde widersinnige Forderung nach bundesweiter Einführung des Schatzregales zu untermauern.
Daher der Vergleich dieser beiden Bundesländer mit einer allerdings (gewollten?) eklatant falschen rechtlichen Schlußfolgerung.

Bleibt abzuwarten, wo Herr Husemann seinen Artikel noch unterbringen kann und wer noch alles seinen „Mist“ und einseitigen Schwindel abkauft.

Schlimm ist meines Erachtens, daß die Sondengänger wie auch der normal sterbliche Leser (hier der von GEO) für dumm verkauft werden (sollen).
Über die Veröffentlichung in „Abenteuer Archäologie 04/2005“ habe ich mich nicht gewundert, dort war nichts anderes zu erwarten, aber es spricht nicht gerade für GEO, so etwas zu übernehmen und Herrn Husemann dafür auch noch zu honorieren.

Mit freundlichen Grüßen

masterTHief
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Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 11.03.2006 21:56

Hi MasterTHief,
wie immer ein sehr bissiger Beitrag. Deine rechtliche Darlegung wieder bestechend und entspricht meinem Rechtsverständnis. Ich gehe jedoch davon aus das der Autor offenbar nicht in der Lage war zwischen den vorliegenden Tatbestand und dem was dann tatsächlich zur Anzeige kommt zu unterscheiden, hier mag es nämlich wirklich Unterschiede in der Handhabung zu geben. Hätte er die rechtliche Problematik sachgerecht dargestellt hätte er diesen Artikel wahrscheinlich nur an eine juristische Wochenzeitschrift verkaufen konnen. Du selbst hast ja schon umfangreiere Treads zu diesem Thema geschrieben als der gesamte Geoartike lang ist.
Nach durchlesen des Artikel kann ich sagen ich habe schon schlechteres gelesen. Wie immer ist es so, dass der an dem Thema interessierte Leser maßlos enttäuscht ist und sich wundert warum auf die eigendliche Problematik nicht näher eingegangen wird (z.B. Fundmeldungen MV=2000, Fundmeldungen BW=???? :oops: ).
Die Antwort ist einfach, - dass interessiert heute keinen mehr -, kurze schnelle In Infos über zwielichtigen Gestalten und Goldfunden, information als Unterhaltung. Dass es solche illegalen Raubgrabungen gibt kann man nicht wegdisskudieren. Wenn es auch nicht die Regel ist, so kennt jeder von uns doch etliche Beispiele.
Im Unterschied zu früheren Artikeln wird jedoch diesmal auch der Weg der Zusammenarbeit dargestellt, obwohl dieser im Anschluss gleich wieder relativiert wird Genehmigung als Alibi für illegales handeln.
Vielleicht liegt dieser tendenziell Aufbereitung einfach an der inneren Einstellung des Verfassers an diesem Thema.
Meine Bewertung: Zu viele unterschiedliche Problembereiche (Sondegehen, illegaler Antikhandel, Museumsankäufe u.v.m.) und jeder ungenügend behandelt.
Gruß
Jörg

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Beitrag von JD » 11.03.2006 23:28

Hallo,

die von Geo kann man doch nicht für voll nehmen. Unter dem Link:

http://www.geo.de/GEO/kultur_gesellscha ... eode_pager

wird unter anderem auch Werbung für ebay und für den Metalldetektorenverkauf von Deepscan eingeblendet. Oben im Text wird üble Stimmung gemacht und unten wird Werbung dafür gemacht. Hauptsache der Rubel rollt, da ist ja nichts zu peinlich.

Bild

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 12.03.2006 01:05

Hallo,
ich glaub es nicht, ja spinn ich denn. Das habe ich total übersehen. Danke für Deinen Hinweis J.D.
Das nenne ich Doppelmoral.
Gruß
Jörg

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reddi
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Beitrag von reddi » 12.03.2006 01:49

Zur Google-Werbung:

Die bindet man `blind` in die eigene Homepage ein; dafür gibt´s Geld. Auf die erscheinenden Anzeigen hat man keinen Einfluß; die werden automatisch anhand von Keywords innerhalb des Textes auf der Homepage automatisch generiert.

Also sieht zwar doof aus - ist aber garantiert DORT keine Absicht.

Nicht bei GEO...

Gruß,

reddi

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masterTHief
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Beitrag von masterTHief » 12.03.2006 09:27

Hallo Jörg,

stimmt, ich war mal wieder "al dente", kling doch besser als bissig.

Es geht nicht darum, in die eine oder andere Richtung tendenziös zu sein, sondern um die korrekte Darstellung.
Die ist leider immer in eine Richtung nicht gegeben.

Vergleich:
Es stört mich nicht, wenn das Bierglas nicht bis zum Strich voll eingeschenkt ist, kann der Wirt nicht immer so genau treffen.
Wenn er aber konstant die Gläser nicht voll macht, glaube ich an Methode.
Die Kellnerin, die sich immer zu ihren gunsten beim Addieren des Deckels verrechnet, muß in Rechnen in der Schule keinesfalls schlecht gewesen sein.

Zum Artikel:
Der kann in abweichenden Fassungen veröffentlicht werden.
Je nach Einstellung und Zielsetzung der entsprechenden Redaktion wird er in Absprache mit dem Autor geändert.

Dieser Artikel läßt den Autor nicht gerade als hintreichend kompetent einstufen.

Gruß

masterTHief
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Beitrag von JD » 12.03.2006 22:39

@reddi,

das kann ich mir nicht vorstellen, dass man das nicht beeinflußen kann. Wenn man einen Nagativartikel über Schatzsuche schreibt sollte man handwerklich in der Lage sein solche Wörter dann auszuschließen oder im Zweifel auf die Google-Einblendung zu verzichten.

Zumal dieser Werbung ja fast dauerhaft eingeblendet wird ;-)

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Beitrag von masterTHief » 12.03.2006 22:49

Hallo JD,

es ist ja nicht so als würden sich Archäologen nicht auch erfolgreich der Metalldetektoren bedienen.

Dies ja gerade auch der Grund dafür, daß diese Instrumente in den Händen archäologischer Laien nicht gerne gesehen werden und Dr. Sommer, München, dazu rät, von der Nutzung Abstand zu nehmen.

Gruß

masterTHief
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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 02.07.2006 17:48

Ja, das erinnert mir an meinen alte sondeln zeiten, ich war noch in militär und wir gingen nicht nur auf MOD (Ministry of Defence) gelände, aber auch bei lokale bauern in Deutschland und Niederländen. Bei gespräche mit einige bauern war uns das sondeln untersagt, mit (etwas) diesen worten:
Ja, das kannst du bei mir vergessen, habe schon einen feld an archäolögen mussen opfern, und keinen Pfennig für bekommen nur kosten.

Bei ein ander war:
Meinen brüder hatte einen gleiche fall, ich selbst habe ein alte Keltisch oder Römer dorf über drei felder von mein land, aber die gehe ich grundig zu sache, tief (mit in was wir Engländer ein Sub-Soiler nennen, geht etwa 0,80 bis 1,20 tief) danach mit Pflug und motoregge, und das schon 15 jahre lang.

Diese geshickte is von 1980-1982. Ich glaube das die archäolögen das lieber gemeldet gesehen hatten, aber man hatte sich wieder ins eigenen fleisch geschnitten. Als die bauer hatten das angegeben, hatte er drei feldern still gelegt ohne entschädigung, und als wir das getän hatte, hatte wir a: kein platz mehr zum sondeln überhaupt (ETWAS SO GEHT SEHR SCHNELL RUND BEI BAUERN), und, oder b: einen anzeige bekommen. Dus nicht da sondeln, aber einen bauer weiter darft wir wieder am acker. Uns so ging das früher, aber glaube heute ist nicht anders.
Grüße Ray
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 02.07.2006 17:57

[b]Das ist etwas wie in England, da ist oft das archäolögen einen feld frei gibt (Da ist nichts zu finden weiter), und dan kommt ein sondler und findet ein´oder selbst zwei caches, und dan is die welt nicht groß genug um das geschrei über raub kulter aus dem weg zu gehen. Das die blöde archeolögen es nicht selbst gefunden hatten, und als wertlos stelle frei gegeben hatten, ist nergens erwähnt !!
Ray
[/b]
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Beitrag von Carolus Rex » 04.07.2006 08:17

Hi

Würde sagen, dass das Bild ""super"" zum Artikel past.

Wenn ich es mir so ansehe dann sehe ich eine Frau mit halblangen Haaren, roter Hose mit auf dem Rücken gehaltenen Händen in einer nachdenklichen Haltung durch den Wald spazieren. Von Raubgrabern, Schatzsuchen oder Sondengehen kann ich da beim besten Willen nichts erkennen.

Oder bin ich nur ein wenig blind ???

Gruß CR
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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 04.07.2006 08:28

glaube sie sucht ein platz zum pinkeln ohne netteln oder armeise.
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