Artikel in der FAZ zum Schatzregal

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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Der Sondler
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Beitrag von Der Sondler » 22.12.2010 09:00

Insurgent hat geschrieben:Und wenn man sich solche und andere Sprüche anschaut wird einem immer wieder vor Augen geführt warum viele Archäologen schlecht auf Sondler zu sprechen sind.
Da stimme ich dir zu.
Insurgent hat geschrieben: Und Schatzregal haben wir auch, kann man wunderbar mit leben wenn man nicht nur aus Gewinnsucht sucht.
Ich habe auch kein Problem mit dem SR. Nur nach der bisherigen Regelung blieben die Funde vor Ort und konnten der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Nach Einführung des SR werden die meisten Funde in irgendwelchen Archivkellern verschwinden.
Bleiben wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Ernesto Guevara Serna, genannt Che Guevara (1928 – 1967)

Drachentöter

Beitrag von Drachentöter » 22.12.2010 09:36

Ich habe auch kein Problem mit dem SR. Nur nach der bisherigen Regelung blieben die Funde vor Ort und konnten der Öffentlichkeit gezeigt werden.


Ich lache mich kaputt, meinst Du Deine Vitrine im Wohnzimmer?


Das sind die Ansichten einer kleinen Minderheit unter den Suchern ..



Und wenn man sich solche und andere Sprüche anschaut wird einem immer wieder vor Augen geführt warum viele Archäologen schlecht auf Sondler zu sprechen sind.

Und Schatzregal haben wir auch, kann man wunderbar mit leben wenn man nicht nur aus Gewinnsucht sucht.

Hallo Isurgent, Das was ich schrieb war einzig auf die Schuldzuweisung vom Sondler bezogen! Was hat das mit den Archäologen zu tun.
Aber immerhin hat der Sondler da mal schnell genickt. :lol:

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Der Sondler
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Beitrag von Der Sondler » 22.12.2010 09:50

Wir zwei werden nie auf einen Nenner kommen.
Bleiben wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Ernesto Guevara Serna, genannt Che Guevara (1928 – 1967)

Walter Franke
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Beitrag von Walter Franke » 22.12.2010 13:49

Der Sondler hat geschrieben:
Ich habe auch kein Problem mit dem SR. Nur nach der bisherigen Regelung blieben die Funde vor Ort und konnten der Öffentlichkeit gezeigt werden.
Nach Einführung des SR werden die meisten Funde in irgendwelchen Archivkellern verschwinden.
Moin,

ich habe alle 13 SR gelesen, keines verbietet es der Behörde die Funde an Museen auszuleihen, d. h. es spricht nichts dagegen, dass die Funde nach der Auswertung als Leihgabe an die örtlichen Museen ausgeliehen werden.

Viele Grüße

Walter

Drachentöter

Beitrag von Drachentöter » 22.12.2010 13:56

Hallo Sondler, dann nenne es beim Namen. Es ging hier um die wohl schon seit längerem geplante Einführung eines Schatzregales in Hessen!
Herr Schallmeyer hat sich damals schon zu einem kleinen Regal geäußert. Das war das Thema und was kommt werden wir sehen. Schuldzuweisungen führen da mal zu gar nichts. Zumal Du Dir wie manch andere "es sich ganz einfach machen" aus den vielen Gründen den anzuführen der am bekanntesten ist. Das aber auch nur weil meine Geschichte von Anfang an öffentlich gemacht wurde um auf das Rechtsproblem mit dem Amt aufmerksam zu machen.
Und wenn man dann der Ursache für dieses Verhalten nachgeht. liegt der eigene Ärger doch nur darin begründet das "man" sich um seine Funde sorgt. Sollte ein kleines Regal eingeführt werden wie H. Schallmeyer es sich wünscht wird das für die Finder immer noch anteilig gut geregelt.
Nicht um den Brei reden, das Problem beim Namen nennen, nicht ausweichen.
Zum einen gibt es Gesetze.
Zum anderen gab und gibt es Fälle die danach geregelt worden sind/werden.
Und es gibt eine Behörde die das nicht anerkennen will und darum jetzt
versucht das gesetzlich durchzusetzen.
Und da es keinen gibt der etwas dagegen macht werden wir die Kuh wohl auch nicht vom Eis führen!

Frohe Weihnachten nochmal!

jupppo
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Beitrag von jupppo » 14.01.2011 14:12

Drachentöter hat geschrieben: Und da es keinen gibt der etwas dagegen macht werden wir die Kuh wohl auch nicht vom Eis führen!

Warum auch? Ich habt die Kuh ja selber auf's Eis geführt und mit Eurer Ego-Aktion die Einführung beschleunigt.
Liebe Grüße


jupppo

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 18.01.2011 08:25

Hi,
also ich habe doch erhebliche Probleme mit dem Schatzregal.
Warum???
Ganz einfach, der größte Teil unserer Funde wird nicht als so bedeutend angesehen, dass nach der Erfassung die notwendigen Maßnahmen zur Konservierung eingeleitet werden, bevor diese ins Archiv wandern. Inwieweit auf diese Funde irgendwann einer wissenschaftlichen Auswertungen zugeführt werden bzw. auf diese zurückgegriffen werden kann, ist zumindest fragwürdig. Die Archive quellen über von nicht ausgewerteten Funden, auch aus amtlichen Grabungen, die nicht oder nur z.T. ausgewertet sind. Nicht selten kommt es vor, dass dort anstatt des angeforderten Fundstücks, nur noch eine Box mit Staub aufgefunden wird.
Ich habe an sich keine große Lust für den Zuwachs von Archivleichen über die Äcker zu stolpern. Da kann man sich fragen, ob die Funde nicht tatsächlich im Tresor Boden besser aufgehoben sind.
Jetzt mal ohne faxen, ich kenne viele private Sammlungen in denen die Funde besser aufgehoben sind als in Archiven.
Wäre es sichergestellt, dass die Funde konserviert Eiongelagert werden und auch mittelfristig wissenschaftlich ausgewertet werden, hätte ich nichts gegen ein Schatzregal.
Gruß
Jörg

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Insurgent
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Beitrag von Insurgent » 18.01.2011 20:17

Wer sagt eigentlich, das mit einem Schatzregal alle Funde einbehalten werden???

Wir haben auch eins in SH und die wenigsten Funde bleiben im Amt.

An den meisten haben sie kein Interesse und bei den Guten Sachen kann man immer noch Leihverträge machen.

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 18.01.2011 22:45

Hi Insurgent,
der § 21 des DschG in SH lautet
"(1) Bewegliche Kulturdenkmale, die herrenlos sind oder die so lange verborgen gewesen sind, dass ihre Eigentümerinnen oder Eigentümer nicht mehr zu ermitteln sind, werden mit der Entdeckung Eigentum des Landes, wenn sie bei staatlichen Nachforschungen oder in Grabungsschutzgebieten im Sinne des § 20 entdeckt werden oder wenn sie einen hervorragenden wissenschaftlichen Wert besitzen. Die Finderin oder der Finder hat Anspruch auf eine angemessene Belohnung. Über die Höhe entscheidet die oberste Denkmalschutzbehörde."
Der Gesetzes-Entwurf in Hessen praktisch identisch, jedoch ohne die blau gekennzeichnete Ergänzung.
Ich muss somit annehmen, dass alle Funde - auch die mit niedrigem oder keinem wissenschaftlichen Wert - in das Eigentum des Landes über gehen, sonst hätte man den Gesetzestext doch entsprechend übernommen.
Gruß
Jörg

Ariovist
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Beitrag von Ariovist » 19.01.2011 20:47

Bei uns in MV darf eh nur offiziell ne Sonde führen, wenn man Ehenamtler ist und den Sondenlehrgang mitgemacht hat. Das Schatzregal ist bei uns die Regel, was auch gut funktioniert. Ich mach mir Fotos von meinen Funden und wir bekommen noch Fundmeldungen vom Amt mit Inventarnummern. Und ich sag mal so, wer wirklich an Geschichte interessiert ist, der gibt solche Sachen auch aus der Hand, denn nur wer Gewinn daraus schlagen will, will solche Sachen auch behalten. Wäre es anders, würde einem nicht so viel daran liegen, die Dinge zu behalten, Fotos reichen auch. Es ist aber in Einzelfällen so, das die Funde beim Finder bleiben und nur die Koordinaten mit Fundbeschreibung ans Amt gehen, mit dem Vermerk- " Fund beim Finder"
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger bzw. Detektorgänger aus MV

Walter Franke
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Beitrag von Walter Franke » 21.01.2011 07:14

Ariovist hat geschrieben:Bei uns in MV darf eh nur offiziell ne Sonde führen, wenn man Ehenamtler ist und den Sondenlehrgang mitgemacht hat. Das Schatzregal ist bei uns die Regel, was auch gut funktioniert. Ich mach mir Fotos von meinen Funden und wir bekommen noch Fundmeldungen vom Amt mit Inventarnummern. Und ich sag mal so, wer wirklich an Geschichte interessiert ist, der gibt solche Sachen auch aus der Hand, denn nur wer Gewinn daraus schlagen will, will solche Sachen auch behalten. Wäre es anders, würde einem nicht so viel daran liegen, die Dinge zu behalten, Fotos reichen auch. Es ist aber in Einzelfällen so, das die Funde beim Finder bleiben und nur die Koordinaten mit Fundbeschreibung ans Amt gehen, mit dem Vermerk- " Fund beim Finder"

Moin,

hast Du schon mal was entdeckt und abgegeben, was 300.000 Euro wert ist und Dir klar ist, dass ohne Schatzregal Dir dann 150.000 zustehen würden??

Das ist die Dimension um die es bei dem Fall in Hessen geht. Wir reden hier nicht um ein paar Münzen oder um ein Lappenbeil. Derartige Sachen hat der Entdecker bisher immer dem Land geschenkt.

Viele Grüße

Walter

Lojoer
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Beitrag von Lojoer » 21.01.2011 08:16

Hallo Walter,
auf welchen Fund aus Hessen beziehst Du Dich mit Deiner Werteinschätzung von 300.000,- €? Und wie ist denn der Wert definiert wissenschaftlich oder materiell? Du meinst doch wohl nicht das Gräberfeld von Micha.
Gruß Jörg
Gruß
Jörg

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Beitrag von Insurgent » 21.01.2011 12:40

[quote="Walter Franke]
Moin,

hast Du schon mal was entdeckt und abgegeben, was 300.000 Euro wert ist und Dir klar ist, dass ohne Schatzregal Dir dann 150.000 zustehen würden??

Das ist die Dimension um die es bei dem Fall in Hessen geht. Wir reden hier nicht um ein paar Münzen oder um ein Lappenbeil. Derartige Sachen hat der Entdecker bisher immer dem Land geschenkt.

Viele Grüße

Walter[/quote]

Ist bei uns im Lande gerade geschehen.

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Pfälzer/Jürgen Hahn
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Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 22.01.2011 17:42

Lojoer hat geschrieben:Hi,
also ich habe doch erhebliche Probleme mit dem Schatzregal.
Warum???
Ganz einfach, der größte Teil unserer Funde wird nicht als so bedeutend angesehen, dass nach der Erfassung die notwendigen Maßnahmen zur Konservierung eingeleitet werden, bevor diese ins Archiv wandern. Inwieweit auf diese Funde irgendwann einer wissenschaftlichen Auswertungen zugeführt werden bzw. auf diese zurückgegriffen werden kann, ist zumindest fragwürdig. Die Archive quellen über von nicht ausgewerteten Funden, auch aus amtlichen Grabungen, die nicht oder nur z.T. ausgewertet sind. Nicht selten kommt es vor, dass dort anstatt des angeforderten Fundstücks, nur noch eine Box mit Staub aufgefunden wird.
Ich habe an sich keine große Lust für den Zuwachs von Archivleichen über die Äcker zu stolpern. Da kann man sich fragen, ob die Funde nicht tatsächlich im Tresor Boden besser aufgehoben sind.
Jetzt mal ohne faxen, ich kenne viele private Sammlungen in denen die Funde besser aufgehoben sind als in Archiven.
Wäre es sichergestellt, dass die Funde konserviert Eiongelagert werden und auch mittelfristig wissenschaftlich ausgewertet werden, hätte ich nichts gegen ein Schatzregal.
Hi Jörg

Und was gedenkt gerade jemand wie du in diesem Fall zu unternehmen. Sind es nicht gerade solche Sucher wie du, welche nach einer Einführung eines "Total"-Schatzregals zu einem moralischen Scheidepunkt gedrängt werden. Bei den Stellungnahmen in Hessen habe ich weder deine noch andere Namen von "Privatsuchern" gelesen. Nur Walter mit seinem Argus-Verein. Auch du als Bürger und Ehrenamtlicher Sucher hast ein Recht darauf, dich dort schriftlich zu äußern. Nach meiner Meinung sogar die verdammte Pflicht. Mach das mal und erzähle der Politik aus deiner Sicht, warum die Einführung eines totalitären Schatzregals gegen den Sinn und Zweck des Denkmalschutzes verstoßen würde.

Ariovist
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Beitrag von Ariovist » 23.01.2011 21:40

An Insurgent :wink: ,

Was von solchem Wert hab ich noch nicht gefunden, wenn ist das wohl eher die Ausnahme, das man so was findet. Naja und darum heisst es ja wohl Schatzregal :P.


Aber Spaß bei Seite, bei solchen Summen muss es wohl anders geregelt werden. Aber wie, darüber wurde ja nun schon genug geredet und gestritten. Unterm Strich finde ich das Schatzregal als gute Lösung, wobei es aber auch Regelungen geben sollte, das Funde die beim Land landen und eventuell mal an private Museen verkauft werden, das ein Teil von dem Erlös dem Finder zugute kommen sollte.
Ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger bzw. Detektorgänger aus MV

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