Sucherforum: kritische Bemerkungen unerwünscht!

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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Archaeos
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Sucherforum: kritische Bemerkungen unerwünscht!

Beitrag von Archaeos » 23.03.2010 09:49

Beim Einloggen im Sucherforum leuchtet mir heute morgen folgende Zeile in roten Buchstaben entgegen:
Entschuldigung Archaeos, Ihnen ist das Schreiben in diesem Forum verboten worden.
Der Inhalt eines Beitrags enthält umstrittenes Material
Dies geschah ohne dass sich der Moderator bemüht hätte, mir in einer PM zu erklären, welche meine Aussagen denn umstritten sein soll.

Ich kann es mir jedoch denken. Es handelt sich um meine Aussage zu dem im Elsaß durch Kriegsmunition getöteten Waffennarr. Ich liess einen direkten Bezug zum Sondengehen vermuten. Diese Vermutung wurde durch einen anderen Forumteilnehmer gewissermassen bestätigt, der schreibt, dass wohl 95 % der Munitionssammler ihre Stücke aus einer Detektorbergung haben.

Die Verbindung "tödliche Unfälle mit Fundmunition" und "Sondengehen" ist gewissen Kreisen der Detektorszene unangenehm und sie versuchen, sie mit allen fairen und besonders unfairen Mitteln, in diesem Fall mit Zensur, zu verhindern. Andere Leute, z.T. aus der Schatzsucher Hardcoreszene, unterstellen mir Schadenfreude bezüglich des Todes dieses Waffensammlers, weil ich meiner Bemerkung ein paar Smilies angefügt habe. Die Smilies beziehen sich jedoch auf meine Anspielung, dass die 0,5 -1 Tonne sichergestellte Kriegsmunition wohl durch Sondengehen zustande gekommen ist!

Meine kritischen Bemerkungen sind einigen Leuten jedoch wohl zu kritisch, denn sie stellen die Existenz und den Fortbestand des Abenteuers Schatzsuche gewaltig in Frage. Es ist auch dieses Umfeld, welches eine infame Schmutz- und Lügenkampagne gegen mich persönlich und gegen den französischen Antiraubgräberverein Happah in etlichen Internetforen und Webseiten gestartet hat. Diese Kampagne hat übrigens ihren Ursprung in Frankreich, wo Happah der dortigen Detektorszene arg zusetzt.

Wer nun glaubt, ich sei ein Sondengängerhasser, ist auf dem falschen Dampfer. Ich bin auch kein Hasser der Militariasammlerszene. In meinem Bekanntenkreis sind etliche sehr nette und verantwortungsbewusste Militariasammler! Die Detektorszene hat sich nie mit dem Militaria-Problem befasst bzw. befassen wollen. Immer wenn das Thema "Gefährdung durch Fundmunition" durch bekannt gewordene Unfälle aufgeworfen wurde, kehrte man es schnell wieder unter den Teppich.

Die Kampfmittelräumdienste empfinden das Sondengehen genau so als problematisch wie es die Archäologen tun:
Ein professionneller Kampfmittelräumer sagte mir neulich, dass der KMRD nicht so streng mit den Sondengängern umgeht wie es eigentlich der Fall sein müsste: ist man zu streng mit ihnen, dann melden sie in Zukunft keine Fundmunition mehr.
So ähnlich verhält es sich bei den Relationen zwischen Sondengängern und Archäologen: bestehen die Archäologen auf dem genauen Einhalten der Pflichten, dann melden die Sondengänger den Archäologen keine Neufunde mehr: Es handelt sich um eine subtile, unausgesprochene Form von Erpressung: " Wenn ihr Archäologen (Kampfmittelräumer) uns das Leben schwer macht, meldet Euch niemand mehr was."
Neulich, als die Leitung des MNHA mir die Verwaltung der Nachforschungsgenehmigungen übertrug, legte man mir ans Herz, nicht zu streng mit den Sondengängern zu sein und nicht zu viel von ihnen zu verlangen. Dies könne zum Nichtmelden von Funden führen. :roll:
Archaeos (André Schoellen)

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Mole
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Beitrag von Mole » 23.03.2010 11:05

Hi Archaeos,
.... Neulich, als die Leitung des MNHA mir die Verwaltung der Nachforschungsgenehmigungen übertrug, legte man mir ans Herz, nicht zu streng mit den Sondengängern zu sein und nicht zu viel von ihnen zu verlangen. ....
Und? Hälst du dich daran? 8) :D
Na, vielleicht wirst ja noch vom Saulus zum Paulus ... ;)


Zu dem Thema "Gefahr durch Fundmunition" bin ich der Meinung, dass eine verantwortungsbewusste "Szene" ihre SG eindringlich über das Gefahrenpotential aufklären muss/soll ... und durchaus auch schreckliche Unfälle zur Abschreckung heranziehen sollte (wie die Polizei es auch in Sachen "Diskotod" landesweit macht).
Es geht um Menschenleben ... nicht um "Propaganda".
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 23.03.2010 12:12

Mole hat geschrieben: Zu dem Thema "Gefahr durch Fundmunition" bin ich der Meinung, dass eine verantwortungsbewusste "Szene" ihre SG eindringlich über das Gefahrenpotential aufklären muss/soll ... und durchaus auch schreckliche Unfälle zur Abschreckung heranziehen sollte
Genau das ist in den letzten 35 Jahren, wo das Hobby hier in Europa besteht, nicht geschehen! Es gibt Denkmalschutzgesetze und (fast) keiner schert sich drum. Es gibt, je nach Land, Waffen- und Kriegswaffengesetzte, und (fast) niemand beachtet sie. Im Mittelpunkt beider Problematiken, der Plünderung von Denkmalen und der Gefährdung der Zivilbevölkerung durch Kriegswaffen, steht ... das Metallsuchgerät in den Händen von Privatpersonen.

Frage: Muss man den Zugang zu Metallsuchgeräten für Privatleute erschweren, um diese permanenten Übergriffe/Gesetzesverstöße zu vermeiden/verhindern?

Hier drängt sich der Vergleich zu den Waffensetzen auf: Nimmt man die Beispiele USA und Deutschland und vergleicht die Zahl der Todesopfer durch Schusswaffen und die beiden Waffengesetzgebungen ...
Mole hat geschrieben: Es geht um Menschenleben ... nicht um "Propaganda".
Du sagst es :D

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Mole
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Beitrag von Mole » 23.03.2010 14:03

Hi Archaeos,

natürlich "übersiehst" du wiedermal einen anderen - wichtigen - Aspekt:

Jeder verantwortungsbewusste, entsprechend informierter und sorgsam vorgehender SG, der Granaten, Bomben etc. findet, diese absichert und dem KMRD/der Polizei meldet, rettet u.U. dadurch Menschenleben!

Nur müssen halt die "Vorbedingungen" erfüllt sein, damit das auch so klappt: Information und Aufklärung über die Gefahr und zum richtigen Vorgehen!
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 23.03.2010 15:31

Mole hat geschrieben: ...
Jeder verantwortungsbewusste, entsprechend informierter und sorgsam vorgehender SG, der Granaten, Bomben etc. findet, diese absichert und dem KMRD/der Polizei meldet, rettet u.U. dadurch Menschenleben!
Wenn dies denn der Fall wäre. Die Aussagen eines mir bekannten Kampfmittelräumers gehen aber dahin, dass die allerwenigsten SG derart verantwortungsbewußt handeln.
Mole hat geschrieben: ...Nur müssen halt die "Vorbedingungen" erfüllt sein, damit das auch so klappt: Information und Aufklärung über die Gefahr und zum richtigen Vorgehen!
Angenommen, jedem neu verkauften Detektor würde ein Zettel beiliegen, in welchem auf die Gefahren von Fundmunition hingewiesen wird. Würde das irendetwas am Verhalten der SG ändern? Meine Antwort lautet klar und deutlich. NEIN.
Weshalb? In Frankreich liegt jedem neu verkauften Detektor ein Merkblatt bei (das ist dort Gesetz), das auf die Gesetzeslage in Sachen Denkmalschutz hinweist. Weisst Du wieviel Prozent aller franz. SG dennoch ohne amtliche Genehmigung (=illegal) suchen und graben? Um 99,9 %.
Mole, dann sage mir doch bitte mal, wie würde man die den Behörden und Ämtern meist unbekannten Sondengänger überhaupt erreichen, um ihnen die Information und Aufklärung zukommen zu lassen ???

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Mole
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Beitrag von Mole » 23.03.2010 22:24

Hallo Archaeos,

ich glaube, wir reden wieder über zwei verschiedene Problematiken ... :)
Angenommen, jedem neu verkauften Detektor würde ein Zettel beiliegen, in welchem auf die Gefahren von Fundmunition hingewiesen wird. Würde das irendetwas am Verhalten der SG ändern? Meine Antwort lautet klar und deutlich. NEIN.?
Das NEIN würde ich mal in Frage stellen ... und zwar abhängig davon, in welchem "Umfeld" sich der SG befindet. Hat er in einem "genehmigungspflichtigen Staat" eben keine solche, ist also ein bewusst vorgehender Raubgräber, dann mag es ja nahezu zu 100% zutreffen. Andernfalls bezweifle ich mal das klare NEIN. Ausserdem bliebe immer noch die anonyme Meldung von Fundmunition eine Alternative ...

Weshalb? In Frankreich liegt jedem neu verkauften Detektor ein Merkblatt bei (das ist dort Gesetz), das auf die Gesetzeslage in Sachen Denkmalschutz hinweist. Weisst Du wieviel Prozent aller franz. SG dennoch ohne amtliche Genehmigung (=illegal) suchen und graben? Um 99,9 %.
Mole, dann sage mir doch bitte mal, wie würde man die den Behörden und Ämtern meist unbekannten Sondengänger überhaupt erreichen, um ihnen die Information und Aufklärung zukommen zu lassen ???
Genau das ist die Situation, die sich sozusagen "selbst ernährt": Solange SG (und das scheinen ja nun mal nicht nur eine Handvoll zu sein) durch strenge Auflagen und verschärfte Gesetze und Regelungen "drangsaliert" werden (Schatzregal, "Sondenführerschein", NFGs, die zum Teil wohl eher willkürlich vergeben werden und ebenso der Unwillen diverser DA-Amtsträger zu kooperieren - siehe dazu auch den Beitrag vom Hessichen Rundfunk weiter unten), muss es nicht wundern, wenn sich SG in gewisser Hinsicht "bedeckt halten" ;)

Ich sehe das ja - im Gegensatz zu dir - aus der Perspektive eines in einem "SG-Idealland" sitzenden (angehenden) SG, der nicht wüsste, warum hier ein informierter SG nicht mit den diversen Behörden kooperieren sollte und vermittelte Vorgehensweisen praktizieren sollte, es sei denn er ist a) in gewissem Sinne "zu faul" - oder b) er hat von vornherein unlautere Absichten, sprich, er ist ein vorsätzlich vorgehender Raubgräber.

Mein Vorschlag - selbst für das schöne Bayernland - war ja mal, sowas wie eine Registrierungspflicht einzuführen (siehe Bayern-Forum vor einiger Zeit), so, wie auch jeder Hund "registriert" sein muss ;) - und wer dann ohne "Registrierung" mit einem MD in der Landschaft "erwischt" wird, zahlt von vornherein mal ein Bussgeld von - sagen wir mal - 50 bis 250 EUR. Welche Behörde dann bei der ganzen Chose sich um was kümmert ... keine Ahnung, aber es wäre mal ein Weg, die "Ansprechpartner" fest zu machen und zusammenzubringen :) - dafür werden dann aber auch deutschlandweit das Schatzregal und die willkürlichen NFG-Regelungen aufgehoben, ganz nach dem Vorbild Bayern :)
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 24.03.2010 07:00

Mole hat geschrieben: Hallo Archaeos,

ich glaube, wir reden wieder über zwei verschiedene Problematiken ... :)
Nein. Ganz und gar nicht. Dein Vorschlag, anonym Fundmunition zu melden ist vergleichbar mit dem im Internet schon etliche Male diskutierten Thema des anonymen Meldens von archäologischen Bodenfunden. Muss der KMRD Geocaching betreiben, um Fundmunition dank der anonymen Meldung zu entsorgen?
Anonyme Fundmeldungen sind keine Alternative, weder für archäologische Fundstücke noch für Fundmunition.

Mole hat geschrieben:
Genau das ist die Situation, die sich sozusagen "selbst ernährt": Solange SG (und das scheinen ja nun mal nicht nur eine Handvoll zu sein) durch strenge Auflagen und verschärfte Gesetze und Regelungen "drangsaliert" werden (Schatzregal, "Sondenführerschein", NFGs, die zum Teil wohl eher willkürlich vergeben werden und ebenso der Unwillen diverser DA-Amtsträger zu kooperieren - siehe dazu auch den Beitrag vom Hessichen Rundfunk weiter unten), muss es nicht wundern, wenn sich SG in gewisser Hinsicht "bedeckt halten" ;)
Die alte Leier, Schuld am Nichtmelden sind die anderen. :roll: Nimm mal das PAS in England. Dort wird nur ein geringer Teil sämtlicher Detektorfunde gemeldet, trotz der liberalsten und freiheitlichsten Gesetzgebung Europas.

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Beitrag von Mole » 24.03.2010 09:40

Hi Archaeos,

mag ja sein, dass ich etwas zu blauäugig bin ... aber:

Wieviel Prozent der Autofahrer halten sich an Geschwindigkeitsverbote, an Tempo-30-Zonen, an Parkverbotsregeln, an ...

Ich will das jetzt nicht damit "entschuldigen", aber irgendwie liegt es ja wohl "in der Natur der Dinge" - sprich: der Mensch ist von Natur aus rücksichtslos und egoistisch, wenn ihm nicht gleich "die Peitsche im Nacken droht" ;)

Und trotzdem lässt sich ein nicht unerheblicher Teil durch eine "vernünftige Ansprache" sozusagen zumindest halbwegs bekehren ... lehrt die Erfahrung :)
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Mole » 24.03.2010 11:32

Ich möchte da noch was anhängen ... :)

Drei Punkte, die ich als "wirksam" erachten würde, einen Grossteil der "Betroffenen" auf den rechten Pfad zu bringen. Ich bleib mal beim Autofahrer-Beispiel, um das rüberzubringen:

1. Leicht einzuhaltende Regeln
Es dürfte ja niemanden Schwierigkeiten bereiten, den rechten Fuss etwas zu lüpfen ... entsprechend der STVO und ihren "Schildern".
Ähnlich "easy" sollte der Vorgang der Registrierung für die SG zu handeln sein ... ohne Auflagen und etwaiger "Schikanen".

2. Permanent drohende Überprüfung der Einhaltung der Regeln
Wenn an jeder Ecke eine Geschwindigkeitskontrolle droht, werden wohl einige der bisher Unbelehrbaren "einsichtig" werden, zumal, wenn man noch Punkt 3 in Betracht zieht. Ich hätte auch nix dagegen, wenn in jedem Kfz eine "Blackbox" mit einem Fahrtenschreiber installiert wird, der jederzeit die Überprüfung der "Regelkonformität" erlaubt.

3. Empfindliche Strafen
Wenn ab einer Geschwindigkeitsübertretung von über 10 kmh mindestens ein 6 monatiges Fahrverbot droht (speziell für die mit der dicken Portokasse) und eine Geldbusse von 50 x den "überschüssigen" Geschwindigkeitskilometern ... dann dürfte auch der Rest der "Uneinsichtigen" entweder bald aus dem Verkehr gezogen sein, oder den linken Fuss etwas bedächtiger betätigen ...

So ungefähr sehe ich auch eine sinnvolle Vorgehensweise, um die Flut der SG "auf den rechten Pfad" zu bringen ... :)
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 24.03.2010 12:27

Ich gehe gerne mal auf deinen Vergleich mit dem Autofahren ein:

Um überhaupt am öffentlichen Strassenverkehr teilnehmen zu können, muss man zunächst seinen Führerschein machen (Theorie + Praxis). Vorhin noch hast Du den "Detektorführerschein" als drangsalierende Maßnahme (Schikane) angesehen ...

Du hast völlig Recht, dass nur eine permanent drohende Überprüfung der Einhaltung der Regeln etwas bringt. Doch wie schrieb schon der dänische Numismatiker Jens-Christian Moesgaard: " Man kann nicht hinter jeden Baum, neben jede Fundstelle einen Polizisten aufstellen." Die Überprüfung der SG ist ein schwieriges Unterfangen, umso mehr nur Beamte mit Polizeigwalt dies tun können! Man kann auch nicht jede der hunderttausenden Fundstellen mit Metalldetektorstörgeräten ausstatten.

Sporadische Kontrollen könnten allerdings so manchen ungenehmigten Sucher abhalten, Dummheiten zu begehen. Geldstrafen und Einzug des 1000 € teuren Detektors könnten schon ein wenig Abhilfe schaffen ...

Aber das ist aber der repressive Teil. Zunächst sollte man jedoch präventif, d. h. vorbeugend und aufklärend handeln. Wie aber soll der amtliche Denkmalpfleger überhaupt an die ihm unbekannten Detektorbesitzer herankommen, um sie zu informieren wenn es keine Registrierungspflicht für Metalldetektoren gibt ???????

Du sprichst von einer Blackbox für Autos. Aufs Sondengehen übertragen: sollte man einen GPS-Empfänger an den Metalldetektor koppeln, der sich anschaltet sobald der Detektor in Betrieb gesetzt wird? So eine "Kontrolleinheit " könnte leicht umgangen werden indem man die GPS- Daten manipuliert .... Ich bin kein Fan von solchen "Big Brother" Methoden.
André

Walter Franke
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Beitrag von Walter Franke » 24.03.2010 17:44

Moin,

die Vorschläge sind ja fast richtig, aber an erster Stelle steht eine Ausbildung, bevor man mit einem MD loszieht.

Ich weiß ja nicht, ob das jetzt eine "Modeerscheinung" ist oder warum glaube ich, dass die heutigen Detektorenneulinge fast keine Ahnung mehr haben. Wenn ich sehe, was unter dem Begriff UFO alles eingestellt wird, möchte ich nicht wissen, wieviel archäologische Funde die schon als Schrott entsorgt haben.

Wenn nach der Ausbildung natürlich allerhand Schikanen folgen, dann versteht man, warum der Großteil keinen Bock aus Amt hat. Ganz davon abgesehen, dass es in der Hälfte der Republik ja immer noch keine NFG gibt.

Ohne rechtsverbindliche Richtlinien - die bisher noch kein Ministerium für die ihm unterstellte Denkmalschutzbehörde erlassen hat - liegt die Bringschuld z. Zt. bei den Denkmalschutzbehörden.

Viele Grüße

Walter

jupppo
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Beitrag von jupppo » 24.03.2010 22:10

Hallo Andre,

ich bedauere dies sehr mit dem temporären entzug des Schreibrechts. Ich denke teile Deiner Aussagen sind missverstanden worden, waren aber auch sehr spitz formuliert.

Dennoch bewundere ich, wie Du doch ziemlich die Form warst, obwohl ziemliche Hetz- und Schmierkampagnen gegen Dich laufen. Ich kann kaum die Form in manchen Diskussionen waren, aber wenn man sieht wie Du systemathisch in die Ecke gedrängt wirst, ziehe ich den Hut, dass Du Dich immernoch den Diskussionen stelltst.

Wenn man siehst aus welcher Ecke die Angriffe kommen wird vieles klar. Eine Mischung aus Vereinsmeiern und Sondengänger-Gewinnlern, wie Detektorverkäufern, Magazinherstellen, etc.

Trotzdem alle Achtung.
Liebe Grüße


jupppo

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Mole
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Beitrag von Mole » 25.03.2010 10:30

Walter Franke hat geschrieben:Moin,

die Vorschläge sind ja fast richtig, aber an erster Stelle steht eine Ausbildung, bevor man mit einem MD loszieht.

Ich weiß ja nicht, ob das jetzt eine "Modeerscheinung" ist oder warum glaube ich, dass die heutigen Detektorenneulinge fast keine Ahnung mehr haben. Wenn ich sehe, was unter dem Begriff UFO alles eingestellt wird, möchte ich nicht wissen, wieviel archäologische Funde die schon als Schrott entsorgt haben.

Wenn nach der Ausbildung natürlich allerhand Schikanen folgen, dann versteht man, warum der Großteil keinen Bock aus Amt hat. Ganz davon abgesehen, dass es in der Hälfte der Republik ja immer noch keine NFG gibt.

Ohne rechtsverbindliche Richtlinien - die bisher noch kein Ministerium für die ihm unterstellte Denkmalschutzbehörde erlassen hat - liegt die Bringschuld z. Zt. bei den Denkmalschutzbehörden.

Viele Grüße

Walter

Hallo Walter,

eigentlich ja ganz meine Rede ... ich hatte ja auch hin und wieder auf die Gefahr der "Verschrottung" eventuell wichtiger Artefakte durch unbedarfte und vor allem uninformierter SG hingewiesen.

Mein "3-Punkte-Programm" ;) sollte aber zunächst das auch von Archaeos immer wieder "bemängelte" Grundproblem der Anonymität der SG beheben ... sozusagen erstmal die "Ansprechbarkeit" dieser Klientel herstellen, so dass man überhaupt auch Adressaten für die (leider auch noch nicht vorhandene) Informationsbroschüre hat. Ob dann sich daraus "Sondenführerscheinmacher" oder "Ehrenamtliche" entwickeln ist eine andere Sache, aber zumindest könnte sowas ein Weg sein, eine Kooperation erstmal überhaupt in Gang zu bringen und die gröbsten Fehlentwicklungen beim "Massenphänomen Sondengehen" zumindest etwas oder gar deutlich mildern. Ich denke, dass da Vieles falsch läuft, weil die Leute in keinsterweise (korrekt) informiert werden, und eventuell ihre einzigen "Informationsquellen" aus dubiosen Bereichen der Szene kommen (damit ist nicht gerade die professionelle Raubgräberszenen gemeint), die man bekanntlich etwas schneller und leichter erreicht, als die von DA, DIGS etc.

Kurz @ Archaeos:
Das mit der "Blackbox" war von mir ausschliesslich in Sachen Raser gedacht ... man muss es ja bzgl. MD nicht gleich übertreiben :)

Und nochwas: Auch wenn ich dich manchmal für etwas zu "radikal" in deinen Ansichten und Absichten halte, finde ich aber gleichzeitig das "Disputieren" mit dir als aufschlussreich und auch zum Nachdenken anregend. Es ist auf die Dauer nix unergiebiger, als sich permanent im Kreise Gleichgesinnter aufzuhalten ... :)
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 25.03.2010 13:58

Thomas,
Vielen Dank für die aufmunternden Worte deinerseits! Etwas ist klar: Mit dem Sondengehen kann es nicht so weitergehen wie in den vergangenen 30 Jahren. Europas Archäologen haben etliche Lehren aus ihren Fehlverhalten der Vergangenheit gelernt.
- Sie wissen, dass starrsinnige Totalverbote genau so wenig bringen wie eine ultra-liberale Sondengängerpraxis (England).
- Sie wissen aus der Praxis, dass ein Teil der bestehenden Sondengänger durchaus in die ehrenamtliche Denkmalpflege integriert werden können.
- Sie brauchen keinen einzigen zusätzlichen Sondengänger mehr.
- Sie haben die immer wieder kehrenden falschen Argumente der Schatzsucherszene durchschaut.
- Sie haben genügend Argumente gesammelt und Strategien entwickelt, um das Phänomen "Schatzsuche" auf ein erträgliches Maß zu reduzieren.
Die kommende Zeit wird entscheidend sein! Ernsthafte, gewissenhafte an Geschichte und Archäologie interessierte Sondengänger werden nichts zu befürchten haben.

Beste Grüße,
André

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Beitrag von Archaeos » 25.03.2010 14:23

Mole hat geschrieben:
Mein "3-Punkte-Programm" ;) sollte aber zunächst das auch von Archaeos immer wieder "bemängelte" Grundproblem der Anonymität der SG beheben ... sozusagen erstmal die "Ansprechbarkeit" dieser Klientel herstellen, so dass man überhaupt auch Adressaten für die (leider auch noch nicht vorhandene) Informationsbroschüre hat.
Eine per Gesetz vorgeschriebene Erfassung/Registrierung sämtlicher in Umlauf befindlichen Metalldetektoren ist eine Grundbedingung zur Lösung des Problems. Parallel dazu kann man sich der Ausbildung/Fortbildung der SG widmen. Eine speziell für Sondengänger ausgearbeitete Informationsbroschüre ist kein "Muß", bestenfalls ein "Soll". Die Dokumentation der Bodenfunde ist die gleiche für Feldbegeher ohne Detektor und für Sondengänger! Ein Leitfaden/Handbuch würde Ausbildungskurse ergänzen.

Mole hat geschrieben: .... und die gröbsten Fehlentwicklungen beim "Massenphänomen Sondengehen" zumindest etwas oder gar deutlich mildern. Ich denke, dass da Vieles falsch läuft, weil die Leute in keinsterweise (korrekt) informiert werden, und eventuell ihre einzigen "Informationsquellen" aus dubiosen Bereichen der Szene kommen
Ausgezeichnete Analyse des Problems! Die dubiosen Bereiche gilt es ein für allemal auszuschalten, was kein leichtes Unterfangen für die Archäologen sein wird.
Gruß,
André

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