Sondengehen: Aufbruchstimmung in Frankreich

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 21.02.2009 01:21

Nun, dann ist das ja ganz locker > Alles Legale geht beiderseitg durch.

Alles Illegale wird beiderseitig üble Konsequenzen haben.

Tippe aber mal darauf das die Gruppe gegen das anarchistische Sondeln die besseren Karten hat. Zumindest in einem Rechtsstaat.
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Mole
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Beitrag von Mole » 21.02.2009 01:32

Hi Stefan,

(hatte übrigens noch einen kleinen Nachtrag in meinem letzten Post eingefügt ...)

Es geht doch darum (in Frankreich), wenn ich das richtig überblicke, dass sich zwei Lobbyistengruppen "heftigst beharken" - im Vorfeld einer Einflussnahme auf die Gesetzgebung - und nachdem sich anscheinend die Fronten so verhärtet haben, dass ein "diplomatischer Umgang" mit der anderen Seite ... und auch ein sachlicher Dialog zur Kompromissfindung, nicht mehr möglich sind. Es herrscht "Krieg" ... und solange jede Seite legale Mittel einsetzt, um der anderen eins auszuwischen, ist daran auch nix rumzukriteln ... für mich haben die sich diese Art der "Auseinandersetzung" (mit einer Sache) selber zuzuschreiben ... auf deutsch: Es packe sich ein jeder an seiner eigenen Nase :)
Schöne Grüsse

Ralf

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 21.02.2009 02:08

Nun, ich sehe das anders. Die Happah ist Kontra-Raubgräber.

Und wie du oben nachlesen kannst für genehmigtes Suchen.


Also sollte jeder Sondengänger der KEIN Raubgräber ist die Arbeit der Happah unterstützen.

Entweder stelle ich mich auf die Raubgräberseite oder dagegen.


Sehe übrigens keinen " Diplomatischen Weg " für/mit/gegen Raubgräber.


Wie soll der denn aussehen ?? ( Klaue nur die Hälfte...? )
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Mole
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Beitrag von Mole » 21.02.2009 03:04

Ich habe nur den Konflikt zweier Interessengruppen "kommentiert" - nicht den Inhalt des Konfliktes!!!

Um dies sachgerecht tun zu können, fehlen mir einfach genügend Informationen und dergleichen - und zwar von beiden Seiten!
Schöne Grüsse

Ralf

Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 09.03.2009 13:41

Hier ist ein Vorbericht zum Treffen der MD-Händler und Detektorclubs am 7. März im O-Laut:
« Le 7 mars 2009, ils ont dit oui à l'union et au travail collectif »


Le collectif a tenu sa première réunion le 7 mars et le mouvement est en marche.
Nous étions plus de 20 personnes autour d'une table, professionnels, associations, indépendants, et nous avons tous accepté l'idée qui fallait avancer, faire table rase du passé et protéger notre loisir.

Nous sommes tous d'accord sur le fait qu'aujourd'hui nous souhaitons :

-Pouvoir prospecter librement hors site archéologiques et avec l'autorisation du propriétaire.

- Pouvoir déclarer ces trouvailles en toute sérénité et de manière simplifiée.

- Avoir la possibilité, pour les prospecteurs qui le souhaitent, d'obtenir des autorisations administratives et/ou de participer à des chantiers sous l'égide de professionnels

Maintenant, le mouvement va devoir se structurer, certaines actions vont déjà être engagées dans un premier temps (par exemple : faire une charte commune à tous les prospecteurs et professionnels), nous avons constitués des groupes de travail de trois personnes qui associent un professionnel, une association et un indépendant afin d'etre plus efficace.

Nous appelons aussi toutes les associations, les foras et professionnels qui ne se sont pas encore fait connaître à nous rejoindre.

Nous allons avoir besoin de l'énergie de chacun et il va falloir compter nos forces.
A bientôt« Le 7 mars 2009, ils ont dit oui à l'union et au travail collectif »


Le collectif a tenu sa première réunion le 7 mars et le mouvement est en marche.
Nous étions plus de 20 personnes autour d'une table, professionnels, associations, indépendants, et nous avons tous accepté l'idée qui fallait avancer, faire table rase du passé et protéger notre loisir.

Nous sommes tous d'accord sur le fait qu'aujourd'hui nous souhaitons :

-Pouvoir prospecter librement hors site archéologiques et avec l'autorisation du propriétaire.

- Pouvoir déclarer ces trouvailles en toute sérénité et de manière simplifiée.

- Avoir la possibilité, pour les prospecteurs qui le souhaitent, d'obtenir des autorisations administratives et/ou de participer à des chantiers sous l'égide de professionnels

Maintenant, le mouvement va devoir se structurer, certaines actions vont déjà être engagées dans un premier temps (par exemple : faire une charte commune à tous les prospecteurs et professionnels), nous avons constitués des groupes de travail de trois personnes qui associent un professionnel, une association et un indépendant afin d'etre plus efficace.

Nous appelons aussi toutes les associations, les foras et professionnels qui ne se sont pas encore fait connaître à nous rejoindre.

Nous allons avoir besoin de l'énergie de chacun et il va falloir compter nos forces.
A bientôt
In Kurzform der Inhalt:
Es geht um der Erhalt des Detektorhobbys. Die verschiedenen Parteien, welche am Treffen teilnahmen, wünschen sich:
1 Ausserhalb von bekannten Fundstellen (BD) frei sondeln zu dürfen, mit der Genehmigung des Grundstückeigners selbstverständlich.
2 Die getätigten Funde einfach melden zu können, ohne Angst vor Schikanen, Repression und Bürokratie.
3 Die SG, die es wünschen, sollen behördliche Genehmigungen erhalten, und/oder an Ausgrabungen unter der Leitung von Archäologen teilnehmen dürfen.

Die SG-Bewegung soll sich strukturieren, und verschiedene Aktionen in die Wege leiten, wie etwa eine gemeinsame Charta der SG und MD-Händler ausarbeiten. Es sollen Arbeitsgruppen erstellt werden in welchen je ein Mitglied jeder Interessenvertetung vertreten ist (1 MD Händler, 1 Vereinsvertreter, 1 Unabhängiger) ... "

Anderswo im Internet wird dies zum Treffen des SG Kollektivs geschrieben:
- Ablehnung eines Detektorsuchscheines wie es einige verschlagen (Cades von J.-L. Gerlach und Fnudem): es ist nicht annehmbar, auch noch für einen Detektor-Suchschein Geld zahlen zu müssen, ähnlich wie beim Jagd- oder Angelschein.
-Zielsetzung des SG-Kollektivs: Ein Zusammenschluß aller Vertreter des SG, um nach vorne zu gehen und unseren Gegnern/Verfolgern entgegenzutreten. NB: mit Gegner/Verfolger meinen sie die Archäologen, und speziell die Antiraubgräbervereinigung Happah.

Soweit die ersten Echos aus dem SG-Kollektiv im Internet.

Zu Punkt 1. der SG-Forderungen: Wie will ein 0815 SG, ohne Vorbildung, wissen, wo sich ein bekanntes BD befindet und wo nicht? Selbst die Archäologen kennen höchstens 20-30 % aller im Boden befindlichen BD. Sollen die Denkmalämter sämtliche BDStandorte von denen sie Kenntnis haben, den SG mitteilen, damit letztere diesen fernbleiben können? Eine schwachsinnigere Forderung kann es kaum geben.
Zu Punkt 2. Vereinfachte Fundmeldungen, darüber könnte man reden. Aber bitte keinen PAS oder von Detektorclubs geführte Funddatenbanken wie in England.
Zu Punkt 3. Wer unentgeltlich an Grabungen teilnehmen und mithelfen will, ist bei sämtlichen Archäologen willkommen. Dennoch ist der Gebrauch von MD durch freiwillige Grabungsteilnehmer nicht immer und überall erwünscht/benötigt.

Die Ablehnung eines Detektorsuchscheins (= amtliche Genehmigung für's Sondengehen) durch das SG-Kollektiv ist gesetzwidrig in Frankreich. :roll:

Das Vorgehen gegen Archäologen und Widersacher der Schatzsuche mittels Verleumdungsklagen usw. : Na Jungs, dann legt doch mal los. :twisted:

So weit die letzten Neuigkeiten aus Frograisch :wink:

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 09.03.2009 23:26

Archaeos hat geschrieben:Zu Punkt 1. der SG-Forderungen: Wie will ein 0815 SG, ohne Vorbildung, wissen, wo sich ein bekanntes BD befindet und wo nicht? Selbst die Archäologen kennen höchstens 20-30 % aller im Boden befindlichen BD. Sollen die Denkmalämter sämtliche BDStandorte von denen sie Kenntnis haben, den SG mitteilen, damit letztere diesen fernbleiben können? Eine schwachsinnigere Forderung kann es kaum geben.
Ist das wirklich so schwachsinnig ?

Mich erinnert das sehr an den BayernViewer.

Und wenn die Sondler in Bayern nachweisen würden, das dies gut funktioniert ?

Habe bisher zumindest nichts Negatives von dort dazu gehört.
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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Beitrag von Archaeos » 10.03.2009 07:10

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben:
Archaeos hat geschrieben:Zu Punkt 1. der SG-Forderungen: Wie will ein 0815 SG, ohne Vorbildung, wissen, wo sich ein bekanntes BD befindet und wo nicht? Selbst die Archäologen kennen höchstens 20-30 % aller im Boden befindlichen BD. Sollen die Denkmalämter sämtliche BDStandorte von denen sie Kenntnis haben, den SG mitteilen, damit letztere diesen fernbleiben können? Eine schwachsinnigere Forderung kann es kaum geben.
Ist das wirklich so schwachsinnig ?
Ja! Weshalb sollte man ALLEN SG Zugang zu den Fundstellendatenbanken gewähren? Dann gibt es landesweit keine einzige ungeplünderte bekannte Fundstelle mehr. Noch vor ein paar Tagen hat sich ein mit dem MNHA zusammenarbeitender SG darüber beklagt, dass seit der Veröffentlichung "seiner" Fundstelle im Fundmünzenband andere (wohl ungenehmigte) SG die von ihm entdeckte Fundstelle (BD) leer räumen.
Einen teilweisen Zugang zu Fundstellen kann man vertrauensvollen SG gewähren, die sehr eng mit der Bodendenkmalpflege zusammenarbeiten.

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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 10.03.2009 07:36

:D Hallo André, spreche ja nicht von einer Funddatenbank.

Aber eine Einrichtung von Tabu-Zonen, öffentlich einsehbar und dadurch kontrollierbar.

Momentan mag man meinen, dass dieses Modell ( unter mindest 10 Verschiedenen in BRD .....) am vernünftigsten läuft.

Eine Meldemöglichkeit ist auch gegeben. Lediglich etwas mehr Einbindung in Projekte des Denkmalschutzes bleibt zu hoffen und wäre erstrebenswert. >
Für die Willigen ! Auf Seiten der SG und der Archäologie.
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Beitrag von Archaeos » 10.03.2009 10:42

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: :D Hallo André, spreche ja nicht von einer Funddatenbank.
Aber eine Einrichtung von Tabu-Zonen, öffentlich einsehbar und dadurch kontrollierbar.
Mit dem Einrichten von öffentlich einsehbaren Tabuzonen lockt man vielleicht noch eher illegale SG in Gebiete (BD), die bislang weitgehend unbekannt waren und somit noch von SG-Übergriffen verschont blieben.
Mein Gegenvorschlag: BD von übergeordneter Wichtigkeit, besonders solche welche abgelegen liegen, sollten mit Detektorwarn-bzw Detektorstörgeräten bestückt werden. Detektorwarngeräte wie sie zur Zeit in Frankreich in Produktion gehen werden würden es den Denkmalpflegern/Archäologen erlauben, häufiger illegale SG auf frischer Tat zu erwischen und ein abschreckendes Beispiel zu statuieren.

Eine andere Möglichkeit, zumindest wichtige BD besser vor SG Übergriffen zu schützen ist die Information zum BD an die Grundstückeigentümer (sehr oft Landwirte) und geprüfte Ehrenamtliche weiterzugeben, mit der Bitte, illegale SG zu melden bzw. das Autokennzeichen zu notieren. (Stichwort: Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange des Denkmalschutzes)
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben:... Lediglich etwas mehr Einbindung in Projekte des Denkmalschutzes bleibt zu hoffen und wäre erstrebenswert. >
Wem sagst Du es :wink:
Beste Grüße,
André

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Beitrag von Lojoer » 10.03.2009 19:07

Wir müssen uns darüber im klaren sein, dass die Bodendenkmalpflege weder personell noch finanziell in der Lage ist Bodendenkmäler in ausreichendem Maße zu schützen. Dies geht nur über die Einbindung der Grundstückeigentümer und über spezielle mit der Fundstellenbetreuung beauftragte Ehrenamtliche.
Leider habe ich immer wieder feststellen müssen, dass viele Landwirte gar nicht darüber informiert sind, dass schützenswerte Bodendenkmäler sich auf ihren Äckern befinden. In den vielen Fällen wurden sie erst von mir hierüber informiert. Wobei dann bei den meisten Landwirten sofort Ängste zerstreuen muss, da sie mit Nutzungsbeschränkungen rechnen.
Gruß Jörg
Gruß
Jörg

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