Geht doch.

Der Titel besagt eigentlich schon alles.

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Pfälzer/Jürgen Hahn
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Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 18.11.2008 09:30

:D Mein lieber Stefan

Hut ab:
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben:Ich sehe das so > JEDER gemeldete Fund ist wichtig.
Und wenn man es schafft zusätzlich meldende Sondengänger dafür zu sensibilisieren Archäologie-verträglich und mit Geschichtsbewußtsein ihrem Hobby nachzugehen ist viel gewonnen !

Sinnigerweise bildet man diese Leute aus.

Umso eher erkennen sie wichtige Zusammenhänge. Stoppen da wo Andere weitergraben würden. Retten Befunde.

Die Leute gehen ihrem Hobby nach. Das könnten sie mit und ohne Archäologie. Tatsächlich brauchten sie nur im seltensten Fall damit rechnen dafür belangt zu werden eventuell etwas Ungesetzliches getan zu haben. So gut wie nie wird man ihnen ernsthafte Konsequenzen angedeihen lassen können. Das ist nun mal Fakt.
Also geht eigentlich nur die FREIWILLIGE SCHIENE. > Wo man sich als Sondler gebraucht vorkommt. Wo man anerkannt wird. Als Helfer, als Finder, als Bewahrer !

Es wird Zeit das auch die Behörden sehen, das FREIWILLIGE die guten Ergebnisse bringen.
Es ist wie mit dem Glück > man kann ES nicht erzwingen.
:wink:
Das ist das Beste, was du seit Ewigkeiten hier geschrieben hast. Und hoffentlich lesen das auch die Versteckten hier und machen sich auch Gedanken über diese Zusammenfassung.

Danke dafür

Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 11:28

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: Ich sehe das so > JEDER gemeldete Fund ist wichtig.
Völlig richtig! In Schatzsucherkreisen wird aber immer nur vom Melden der wichtigen Funde gesprochen (cf. Gesink's Handbuch). Wie vermag ein unbedarfter, nicht ausgebildeter Sondengänger erkennen, was wichtig und was unwichtig ist? Was dem Sondler wichtig erscheint, ist für den Archäologen unwichtig und umgedreht.

StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben: Die Leute gehen ihrem Hobby nach. Das könnten sie mit und ohne Archäologie. Tatsächlich brauchten sie nur im seltensten Fall damit rechnen dafür belangt zu werden eventuell etwas Ungesetzliches getan zu haben.
Das liegt am fehlenden Unrechtsbewußtsein der meisten Sondengänger, das E. Laufer immer wieder hervorhebt und dem Fakt, dass Ermittlungen gegen illegal handelnde Sondengänger immer wieder im Sande verlaufen.
StefanGlabisch/Entetrente hat geschrieben:Also geht eigentlich nur die FREIWILLIGE SCHIENE. > Wo man sich als Sondler gebraucht vorkommt. Wo man anerkannt wird. Als Helfer, als Finder, als Bewahrer !
Wäre schön, wenn die freiwillige Schiene funktionieren würde. Tut sie aber nicht. Das sieht man am besten in Großbritannien mit dem PAS (Portable Antiquities Scheme), das sich als Flop erwiesen hat.
Zum PAS hier ein kritischer Link (Paul Barfords Blog). http://paul-barford.blogspot.com/2008/1 ... onest.html

Frau Kampmanns unsäglicher Artikel gegen ECkhard Laufer wird ebenfalls von Paul Barford kommentiert: http://paul-barford.blogspot.com/2008/1 ... ction.html

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Beitrag von Loenne » 18.11.2008 11:51

Eine ganz große Bitte - lasst endlich dieses Wort "Schatzsucher" weg. Ich denke, das keine 2% aller Sondengänger "Schätze" im Sinne des Wortes suchen (wahrscheinlich schon zu hoch angesetzt). Die suchen Antiken, WK II oder am Strand nach Bargeld. Keiner von denen ist auf "Schatzsuche". Schatzsucher suchen nach dem Bernsteinzimmer oder dem Nibelungenschatz, aber nicht nach Reichspfennigen!

Gruß
Michael

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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 12:24

Michael,
Was stört Dich an der immer noch weit verbreiteten Bezeichnung Schatzsucher, "treasure hunter" oder "chasseur de trésors"? Sucht denn nicht jeder in der Hoffnung, ob er zugeben will oder nicht, einen Schatz zu finden? Und unter Schatz versteht jeder etwas anderes.

Zugegeben, Sondengänger ist ein neutraler Begriff. Aber er beinhaltet weder die Aktivität (das Suchen) noch deren Zielsetzung (das Finden von alten und/oder wertvollen Metallgegenständen).
Wie wär's mit der Bezeichnung "Metallsucher" ? Der Begriff würde wohl eher zutreffen.
Stört dich das negative Image, das mit dem Begriff "Schatzsuche(r)" verbunden ist? Bei Sondengänger könnte mich z.B. das Suffix "-gänger" stören. Man könnte eventuell an Hurengänger denken :wink: Jeder Begriff hat eben seine Konnotationen ...

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Beitrag von Loenne » 18.11.2008 13:03

Archaeos hat geschrieben:Zugegeben, Sondengänger ist ein neutraler Begriff. Aber er beinhaltet weder die Aktivität (das Suchen) noch deren Zielsetzung (das Finden von alten und/oder wertvollen Metallgegenständen).
Beim Wüschelrutengänger oder Fackelläufer wirst Du auch nichts über die Intention der betreffenden Person über die Bezeichnung herausfinden.

Metallsucher ist OK. Schatzsucher hat nichts mit unserem Hobby im Allgemeinen zu tun und betrifft nur einen sehr geringen Anteil der "Metallsucher" und ist daher in dem Zusammenhang, so wie Du ihn benutzt, schlichtweg falsch und irreführend. Es sei denn, Du bist damit einverstanden, dass wir Archäologen in Zukunft ebenfalls Schatzsucher nennen. Zumindest ist mir noch kein Archäologe begegnet, der bei "Schatzfunden" keine leuchtenden Augen und feuchten Finger bekommen hat. Ich weiß nicht, wie oft ich schon gehört habe, "oh, sowas müssten wir hier auch mal finden".

Also lassen wir es bitte bei der neutralen Bezeichnung.

Gruß
Michael

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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 13:42

Loenne hat geschrieben:[quot Schatzsucher hat nichts mit unserem Hobby im Allgemeinen zu tun und betrifft nur einen sehr geringen Anteil der "Metallsucher" und ist daher in dem Zusammenhang, so wie Du ihn benutzt, schlichtweg falsch und irreführend. ...
Schatzsuchermagazin; Schatzsucher.de; Abenteuer Schatzsuche ... dann bitte doch auch die Herausgeber dieses Magazins, den Namen des Blattes zu ändern; idem für die Betreiber des Forums; idem für den Inhaber des Detektorladens ...
oder lass mich bitte den Begriff gebrauchen, den ich in diesem oder jenen Kontext für zutreffend oder angemessen halte. :lol:

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Beitrag von Loenne » 18.11.2008 14:07

Na ja André, weiß nicht, ob es Dir schon aufgefallen ist, aber erstens haben wir mit diesen "Unternehmungen" nichts zu tun und zweitens findest Du "Abenteuer Schatzsuche" heute auch unter "jr-ortungstechnik" und über eine Umbenennung des "Schatzsuchermagazins" wurde auch schon heftigst diskutiert und in Erwägung gezogen. Bei den Domains wird es natürlich eng, da schlagkräftige Bezeichnungen Mangelware sind.

Du siehst, Du bist da nicht ganz aktuell und daher bleibt die Bitte bestehen, diesen Begriff als allumfassenden Rundumschlag nicht mehr zu benutzen. Wir wurden vom Amt auch gebeten zu unseren Flächen nicht mehr "Claims", sondern "Prospektionsflächen" zu sagen. Dieser Bitte haben wir entsprochen.

Gruß
Michael

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Beitrag von Lojoer » 18.11.2008 14:17

Hi André,
ich verstehe Michael voll und ganz. Auch mich schüttelt es immer, wenn ich den Begriff "Schatz...." lese, übrigens auch in Verbindung mit archäologischen Präsentationen.
Die wenigsten hier bei DIGS können sich mit der Bezeichnung Schatzsucher identifizieren. Ich z.B. habe schon Probleme mit dem Begriff Sondengänger, weil ich in für zu speziell auf die Metallsuche ausgerichtet sehe.
Das Andere mit dem Schlagwort "Schatz" wuchern, sollte uns jedoch davon abhalten uns auf diesen Nebenkriegsschauplatz zu begeben.
Gruß
Jörg

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Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 18.11.2008 14:59

Danke André

Du hast es mal wieder geschafft, aus einem durchaus positiven Bericht, einen ideologischen Thread, in all seiner Vielfalt zu basteln.

Zum jetzigen Zeitpunkt hast du folgende,von dir immer wieder gerne genutzten, Negativvorgaben angeführt.

- Gesink/Handbuch
- PAS
- Schatzsucher und viele andere Begriffe mit "Schatz"
- Magazine für Schatzsucher
- Raubgräber im Burgund
- Antiken und -Münzhandel (alle Böse)
- Detektorhändler
- und weitere

Es scheint jetzt wieder alles abgehandelt zu sein.

Schade um den Thread. Vernünftige Diskussionen erscheinen schon wieder überflüssig und unmöglich.

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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 15:08

Michael,
natürlich haben die angesprochenen drei Namen nichts direkt mit DIGS zu tun, und doch sind sie z.T. hier vertreten und befassen sich mit dem selben Thema: dem hobbymässigen Gebrauch von Metalldetektoren.

Mit dem Begriff "Claim" sind wir schon wieder bei den (negativen) Konnotationen, welche einem Begriff anhaften. Der Begriff "Claim" wird bei den Goldsuchern gebraucht und bezeichnet die von den Behörden offiziell zugewiesenen Suchareale oder "Prospektionsflächen", wie sie bei Dir genannt werden. Die negative Konnotation des Begriffs "Claim" ist die Bereicherung (oder der Wunsch danach). Wäre da nicht diese lästige Konnotation, dann wäre der Begriff nicht mal so schlecht gewählt. Die Zuweisung von Suchgebieten hat zum Ziel, dass z.B. verschiedene BD von der Suche ausgenommen werden und dass sich die Sondengänger nicht gegenseitig ins Gehege kommen. :idea:


A propos "Prospektion", Prospektion ist ebenfalls ein Begriff, der eng verbunden ist mit der Suche nach Bodenschätzen :oops: :oops: :oops: :oops:

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Beitrag von Loenne » 18.11.2008 15:09

Da ist noch Luft..... Waffen- und Munitionssammler hatten wir noch nicht. :lol: :lol: :lol:

Gruß
Michael

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Beitrag von Loenne » 18.11.2008 15:20

Archaeos hat geschrieben:Die Zuweisung von Suchgebieten hat zum Ziel, dass z.B. verschiedene BD von der Suche ausgenommen werden und dass sich die Sondengänger nicht gegenseitig ins Gehege kommen. :idea:
Danke für die Aufklärung! Allerdings hat das bei uns zum großen Teil einen anderen Hintergrund. Hier geht es darum Flächen möglichst flächig geschlossen zu prospektieren, um einen Überblick zu bekommen, wo Funde zu erwarten sind und wo nicht. Mit anderen Worten, es geht auch sehr viel um Negativbefunde. BDs werden dabei nicht unbedingt ausgenommen, sondern teilweise gezielt abgesucht.

Archaeos hat geschrieben:A propos "Prospektion", Prospektion ist ebenfalls ein Begriff, der eng verbunden ist mit der Suche nach Bodenschätzen :oops: :oops: :oops: :oops:
:wink:

Auszug Wikipedia: Prospektion = von lateinisch prospecto: in die Ferne schauen, sich umsehen, spähen

Oder willst Du uns nun auch noch suggerieren, dass wir nach Erdöl suchen?

Gruß
Michael

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Beitrag von Pfälzer/Jürgen Hahn » 18.11.2008 15:21

:oops: Habe ich übersehen-Danke :wink:

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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 16:06

Tut mir leid, Jürgen, dass ich dem Diskussionsthema "Es geht doch" nicht zustimmen konnte und kann. Bei dem Schatzfund in den Niederlanden sind etliche Dinge schief gelaufen, auch wenn der Münzschatz jetzt der Wissenschaft zur Verfügung steht. In einem der Berichte steht geschrieben, dass andere Sondengänger nachträglich ebenfalls Münzfunde von derselben Stelle gemeldet haben. Weshalb taten sie es nicht umgehend? Weshalb tat der Finder es nicht ebenfalls umgehend statt die Fundstücke zunächst auf einem (Detektor)-Forum zu zeigen? Weshalb suchten bereits mehrere andere Leute an dergleichen Fundstelle?
Der Ablauf der Fund- und Meldeumstände zeigt Unstimmigkeiten, welche zweifellos erkennen lassen, dass nicht alles so abgelaufen ist wie es sollte.

Vielleicht stößt bei mir hoch, dass niederländische Sondler häufig in Luxemburg suchen, selbstverständlich ohne Genehmigung. Vor etlichen Monaten erst fanden drei Militariafreaks einen toten deutschen Soldaten und traten an das Diekircher Militärmuseum heran. Die Verantwortlichen dieses auf ehrenamtlicher Arbeit basierenden Museums verständigten die Polizei und den Verantwortlichen des Deutschen Soldatenfriedhofs in Luxembg. und die Leiche wurde geborgen und auf dem deutschen Soldatenfriedhof in Sandweiler bei Luxemburg-Stadt begraben.
Nachträglich erst stellten sich die Polizisten die Frage, was die drei Niederländer eigentlich dort zu suchen hatten und ob die Suche rechtens war. Nachdem sie erfuhren, dass die Niederländer gegen nationales Recht verstossen hatten, wurde die Sache an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet.
Niederländische Sondler fallen besonders häufig auf, dass sie außerhalb der eigenen Landesgrenzen illegal nach Militaria, aber auch nach Antiken suchen. Es liegt mir aber fern, die Niederländer als raubgrabendes Völkchen abzukanzeln. Ich weiß ebenfalls von Luxemburger (Militaria-)Sondengängern, dass sie im Hürtgenwald, im Saarland, bei Verdun und in der Normandie illegal nach Relikten aus beiden Weltkriegen suchen. Ich weiss ebenfalls von Deutschen Sondengängern, die Luxemburger Fundstellen plündern.... :evil: :evil:
So weit der Exkurs zur grenzüberschreitenden Sondengängerei, die ein globales Problem in der Sondengängerthematik darstellt. Klammer zu.
André

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Beitrag von Archaeos » 18.11.2008 17:02

Loenne hat geschrieben: Danke für die Aufklärung! Allerdings hat das bei uns zum großen Teil einen anderen Hintergrund. Hier geht es darum Flächen möglichst flächig geschlossen zu prospektieren, um einen Überblick zu bekommen, wo Funde zu erwarten sind und wo nicht. Mit anderen Worten, es geht auch sehr viel um Negativbefunde. BDs werden dabei nicht unbedingt ausgenommen, sondern teilweise gezielt abgesucht.
Die Archäologie bräuchte mehr solche Sucher, für die selbst ein Negativbefund auch positiv angesehen wird 8) 8)
Loenne hat geschrieben: Oder willst Du uns nun auch noch suggerieren, dass wir nach Erdöl suchen?
Ich habe nicht von Erdöl, sondern von Bodenschätzen im weiten Sinn gesprochen, gemäß den meisten Definitionen in Wörterbüchern :D

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