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Schatzjäger in Deutschland.

Verfasst: 12.12.2005 18:38
von dikrawy
von Gisela Craichen.

Aus dem Inhalt:
Menschenopfer im Harz,
Schatzsucher und Sondengänger,
Römischer Bergbau an der Saar,
10.000 Jahre Küstenlinie Nordsee,


Grüße

Dieter

Verfasst: 16.12.2005 11:24
von CptAhab
"Graichen" heißt die Frau.
*besserweiss*
Nettes Buch als Nachtlektüre, die übliche Negativdarstellung der Sondengänger.

Hast Recht, CptAhab!

Verfasst: 16.12.2005 13:49
von dikrawy
"Craichen" war ein Schreibfehler meinerseits.
Du schreibst: ...übliche Negativdarstellung der Sondengänger.

Unter "Hobbyarchäologie, ein unbedenklicher Volkssport?" liest man unter anderem:
Es gibt wohl kaum einen Prähistoriker, der nicht glücklich über zuverlässige freie Mitarbeiter
ist, egal ob sie mit oder ohne Metallsonde ihrem Hobby nachgehen.Zum Glück ist dieser Typus des Amateurs noch nicht ausgestorben, wie die ständig wachsenen Mitgliederzahlen
der archäologischen Gesellschaften und Vereine zeigen.
Weiter unten im Text:
Leider stellen Archäologieinteressierte, die mit der Metallsonde in der beschriebenen
Art agieren, im Heer der Schatzsucher die weißen Raben dar. Das Gros der Sondengänger scheut die Zusammenarbeit mit der Bodendenkmalpflege wie der Teufel das Weihwasser und betreibt sein Handwerk eben nicht aus wissenschaftlichem Interesse.

Unter "Schatzsucher, die das Licht des Tages scheuen":
So ist es beispielshalber einfach nicht war, dass überwiegend Ackerflächen abgesucht werden. Vielmehr geraten zunehmend die Waldzohnen ins Visier, in denen archäologische Denkmäler bislang gut geschützt waren...
weiter unten:
Leider gelangt nur ein winziger Bruchteil dieser Funde auf die Arbeits- und Restaurierungstische der amtlichen Archäologen, der weit überwiegende Teil landet in Privatsammlungen, in Antiquitätenhandlungen oder auf Flohmärkten....

Unter "Schatzsucher im Internet"
Archäologen und der leider überwiegende Teil der Schatzsucher leben offensichtlich in verschiedenen Welten und sprechen verschiedene Sprachen. Wie weit viele Sondengänger vom Verständnis wissenschaftlicher Fragestellung entfernt sind, zeigt das häufig angeführte Argument, Denkmalpfleger seien ja im Grunde auch nichts anderes als Schatzsucher....
Abgesehen davon, dass Ausgrabungen grundsätzlich nur dann durchgeführt werden, wenn eine Zerstörung eines archäologischen Denkmals droht, also als Rettungsgrabungen definiert sind und Museen sowohl als Ausstellungsorte wie als wissenschaftliche Institutionen mit öffentlichen Geldern von der Öffentlichkeit für die Öffentlichkeit unterhalten werden, könnte nichts weiter vom wissenschaftlichen Beweggrund des Archäologen entfernt sein als die Fixierung auf materielle Schätze oder Gegenstände....
weiter unten:
Vor diesem Hintergrund wird klar, welchen weit über das Materielle hinausgehenden Schaden die ungehemmte Plünderung archäologischer Stätten durch Metallsucher verursacht. Wenn zudem noch der selbsternannte "bekannteste Schatzsucher Deutschlands", Reinhold Ostler, im Internet dazu auffordert, ungemeldete Funde ohne materiellen Wert an anderer Stelle wieder einzugraben, damit "künftige Archäologen-
generationen auch etwas zu tun haben", so ist leicht zu ermessen, welche Verwerfungen in der Erkundung unserer Vergangenheit drohen. Ohne Quellen kann
keine Geschichtsschreibung existieren und aus verfälschten Quellen ensteht ein verfälschtes Geschichtsbild...

Unter "Geplünderte Gräber":
In Kammer, einem Ort bei Traunstein, wurden auf diese Weise vier Hügel einer größeren Nekropole geöffnet.
( zur Info, im Kapitel davor wurde beschrieben,dass vom höchsten Punkt eines Grabhügels
ein Schacht in die Tiefe gegraben wird bis zum Niveau der Grablege. Von dort wird das Loch in jede Richtung erweitert, um die gesamte Bestattung mit allen Beigaben zu erfassen. )
Für die Arbeit der Raubgräber herrschen dort ideale Voraussetzungen. Die Gräber sind alle in einem abgelegenen Waldgebiet, das weder von der Straße noch von der nahe liegenden Ortschaft unmittelbar einsehbar ist.
weiter unten:
Von den Raubgräbern wird eine sehr präzise Auswahl getroffen. In den Vordergrund rücken Fundstellen, bei denen finanziell interessante Objekte zu erwarten sind.

Unter "Raubgräberei, ein einträgliches Geschäft?":
In den geöffneten Gräbern blieben nur die Skelette zurück, womit unklar bleibt, was erbeutet wurde..Wichtige Informationen über den sozialen Status der Bestattungen, die genaue Datierung und die innere Gliederung des Friedhofs sind somit nicht mehr zu erhalten.

Das alles zusammen, mein lieber CptAhab, ist weit mehr als die von dir formulierte
"übliche Negativdarstellung der Sondengänger."

Gruß
Dieter

Verfasst: 19.12.2005 12:29
von CptAhab
Stimmt, Du schreibst mehr. :wink:
Und Gisela schreibt noch mehr als das Übliche, was in einen 23 Zeiler in der Zeitung reinpasst.
Es ist nunmal das Übliche, was über Sondengänger geschrieben wird.
Haarspaltereien bringen´s auch nicht weiter, besser, übler oder sonstwie.

Ich habe gerade nicht die Möglichkeit im Buch zu wälzen oder gar aus dem Gedächtnis abzuschreiben, aber ich kann mich noch daran erinnern, dass der Begriff der "Gestörten Fläche" drin vorkam, der - soweit ich mich erinnere - ziemlich ins Lächerliche gezogen wurde.
Alles in allem spiegelt es nicht DAS Bild des Sondengängers wider.

Beste Grüße

AHAB

Verfasst: 19.12.2005 21:33
von Lojoer
Hi,
Gisela Graichen ist halt keine Archäologien und schreibt halt das was sie irgendwo vorgebetet bekam. Ich weis auch nicht, ob Sie jemals bei einer Archäologischen Grabung aktiv war oder ob hier nicht eher eine gesunde Halbbildung vorliegt.
Die ersten Serien die unter der ZDF-Reihe C14 im Fernsehen lief, waren ganz nette Berichte zur Archäologischen Forschung in Deutschland. Mittlerweise bemüht sie sich jedoch eher um spektakuläre Grabungen im Ausland, wie sie in der Reihe "Schliemanns Erben" dargestellt ist, obwohl diese Dame doch wissen müsste, dass gerade die archäologische Forschung in Deutschland eine Förderung durch die Publizistik dringend benötigt.
Das Buch kenne ich nicht, nach Euren Kommentaren habe ich da wahrscheinlich auch nichts verpasst. Wenn ich es lesen würde müsste ich möglicherweise wieder Briefe schreiben.