Archäologische Sammlung entdeckt

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nertus
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Beitrag von nertus » 24.09.2008 08:21

Archaeos hat geschrieben::evil: Typisch Sondengängerforum. :evil: :evil: :evil: Sobald über die wirklich schwarze Seite des Sondengehens diskutiert wird, wird mit dummen, plumpen, haltlosen und diffamierenden Anschuldigungen an die Adresse der Denkmalpfleger/Archäologen "gekontert"....
Das mit Nicolas Reeves war auch überhaupt nicht ernst gemeint….!!!
Ich wollte eigentlich nur klarstellen das solch ein MüllMistDünnpfiff (Also ein Saublöder Einwurf)
genauso wenig mit dem Thema zu tun hat wie Wolfgangs Schatzsuchertreffen.
(Also wer hat hier dumme, plumpe, haltlose und diffamierende Anschuldigungen abgezogen..??)
Archaeos hat geschrieben:...Nertus, ist Nicolas Reeves angeklagt und rechtmässig verurteilt worden? Gab es ein Disziplinarverfahren mit anschliessender Strafversetzung oder Entlassung? Wenn nein, dann ist das einfach nur üble Nachrede, Rufschädigung oder was auch immer.
Das ist mir völlig Wurscht. Ich schrieb auch nur dass er verdächtigt wurde.
Wer zieht sich denn da den Schuh an..??? Na klimperts…???

Mach einer fühlt sich angesprochen, beleidigt und zur Rechenschaft verpflichtet wenn es um abtrünnige Archäologen geht und mach einer wenn es um Hobbymagazine oder Hobbytreffen geht.

So langsam bin ich es aber leid nur untereinander sinnlos zu zanken.
Ich glaube Ray hat hier die objektivste, neutralste und vertretbarste Einstellung von allen hier.
Der ganze Diskussionsmüll der letzten Jahr bringt überhaupt nichts. (viele haben schon aufgegeben)

Wir sollten uns wirklich aufs wesentliche besinnen…!!!
Uns als Ansprechpartner anbieten, uns für ein legales Hobby einsetzen, Möglichkeiten darlegen
und vor allem den DIGDS-Gedanken auch mal hinaustragen.

Mir sind die Sinnlosdiskussionen echt zu wieder.
Besinnen wir uns auf Ziele und Aufgaben die uns und „Gleichgesinnte“ weiterbringen.
Sonst ist DIGS bald mausetot. (Was es ja außerhalb dieses Servers ohnehin schon zu sein scheint)
Deutscher Schatzsucher Vizemeister 2008.
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Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 24.09.2008 08:43

Pfälzer/Jürgen Hahn hat geschrieben: ...

So, nun zum Fall.

Stammen die Gegenstände wirklich aus illegalen Quellen ?
Da spricht wahrscheinlich aufgrund der Mengen sehr viel dafür.

War der verstorbene Prager der Täter ?
Das werden die Ermittlungsbehörden feststellen müssen. Aber nach zwei Jahren können die Archäologen noch immer nichts dazu berichten. Wird oder wurde da eigentlich in jede Richtung ermittelt ? Sind tatsächlich aufgefundene Tatwerkzeuge erwähnt ? Metalldetektoren, Magnetometer, Kartenmaterial, Bücher etc. - mit keinem Satz. Mal darüber nachdenken. Auch nach einem Brand ist so etwas feststellbar.
Gute Bemerkung! Diese Fragen habe ich mir auch gestellt. Geht nicht direkt aus dem Artikel hervor.
Pfälzer/Jürgen Hahn hat geschrieben:
Anhand des geraubten Mobiliars handelt es sich wohl um das systematische Plündern von (Hügel)Gräbern gekoppelt mit Detektorgebrauch.
Da geht ja schon wieder jemanden die Phantasie durch. Was will ein Dieb mit einem Detektor auf einem ihm bekannten Grab ?
Der Metalldetektor gehört zur Standard Ausrüstung eines jeden professionnellen Raubgräbers. Das weiß jedes Kind. Er führt den Grabräuber schneller an das begehrte Metallmobiliar beim Grabhügelaufbrechen heran.
Pfälzer/Jürgen Hahn hat geschrieben: Wieso gibt es keine Berichte über massenhaft aufgefundene und geplünderte z.B. Gräber? Der Bericht wäre doch dafür sehr geeignet gewesen. Mir wäre auch neu, daß systematisch arbeitende Diebe, auch noch ihre gebuddelten Löcher wieder sorgfältig verschließen...
Berichte über geplünderte Hügelgräberfelder gibt es etliche in Fachzeitschriften. Meist liest man aus diesen Berichten eine gewisse Resignation heraus, denn die gut organisierten Täter sind fast nie zu schnappen. Hügelgräber liegen sehr oft in schwer zugänglichen und versteckt gelegenen Waldmassiven, welche es den Raubgräbern erlauben, ungesehen und unerkannt im grossen Stil Hügel zu knacken. Oft wird der gegrabene Krater wieder verfüllt oder geschickt getarnt, so dass die Straftat erst viel später (wenn überhaupt) entdeckt wird.

Die sichergestellte "Sammlung" hat sicherlich rein gar nichts mit vergleichbar harmloser Sondelei auf dem Acker zu tun. Anhand der Qualität der Gegenstände erkennt jeder Archäologe, aus welchem Befundtyp die gezeigten Dinge entspringen. Da bedarf es nicht viel Phantasie. :wink:
Gruß,
André

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nertus
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Beitrag von nertus » 24.09.2008 08:47

Archaeos hat geschrieben:...Statt zum Boykott von solchen Veranstaltungen aufzurufen und sich zu distanzieren, werden solche Treffen weiterhin munter besucht und wird Werbung dafür gemacht. Gerade diese Treffen sind manchen Archäologen (zu Recht) ein Dorn im Auge und schaden dem Ansehen einer verantwortungsvollen Sondengängerei ungemein. Dann braucht man sich nicht zu wundern, wenn so manche Archäologen sogar richtig an Archäologie interessierten Sondengängern "die Tür auf der Nase zuschlagen".
OK, die eine Sinnlosdiskussion noch:

Wieso sollte einer von uns das Treffen in Osburg verbieten. Mal abgesehen davon das es nur einen
zu geben scheint der dies anstrebt…?? Der ist dann hier völlig falsch…!!!
Da sind wir die falschen Ansprechpartner. Wir sind hierzu weder befugt
noch hat man nach internen Meinungen gefragt. (Also hier undiskutabel..??)

Wieso geht denn hier keiner von Archäologischer Seite OFFIZIELL mal auf den Veranstalter zu..?
(Im Übrigen sind Heimatvereinsmitglieder zahlreich dort vertreten (natürlich alle privat))
Wieso versucht man nicht dort den DIGS-Gedanken zu vertreten..??

Mann sollte lieber dort das Gespräch suchen als vor Angst zitternd alles zu verteufeln.

Ich gehe nächstes Jahr zum vierten mal nach Osburg. Es ist für mich das schönste Treffen
(Ok in Köln war ich noch nicht) Programm für meine beiden Kidds, Programm für mich…
Luis Kunstbilder sind immer wieder Sehens- und Kaufenswert. Die Stimmung und die Leute
gefallen mir dort sehr. Bücher gibt es dort massenweise, Verlosung ist klasse, Detektotechnik
vom feinsten, Top Tombola, Beste Unterkunft und saulustige Meisterschaft.
(Habe ich eigentlich schon erwähnt das ich 2008 Vizemeister geworden bin..?? mehrfach oder..?)

Die Bodenfunde die ich dort gesehen habe waren 50% WK II und der Rest meist Münzen
wie es sie in sämtlichen Numismatikbörsen, Auktionshäusern und Antik- sowie Flohmarkthändler gibt.
Enttäuschend hingegen waren die zur Schau gestellten keltischen Armreife
(welche Afrikanische Sklavenringe waren) und die verstreuten Fälschungen.

Wenn man 100 Männer wild einfängt, so sind sicher einige dabei die Ihre Frauen schlagen.
Was aber nicht dazu berechtigt zu behaupten alle Männer schlagen Ihre Frauen.

Und vor allem muss Schatzsuche denn überhaupt immer etwas mit Archäologie zu tun haben...?
Ich freue mich unheimlich auf Osburg… und dieses Jahr hole ich mir die Meisterschaft.
Deutscher Schatzsucher Vizemeister 2008.
Ich esse keinen Honig, ich kaue Bienen...
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Beitrag von Archaeos » 24.09.2008 11:38

nertus hat geschrieben: OK, die eine Sinnlosdiskussion noch:

Wieso sollte einer von uns das Treffen in Osburg verbieten. Mal abgesehen davon das es nur einen zu geben scheint der dies anstrebt…??
Na dann frage doch mal die Archäologen des Rheinischen Landesmuseums Trier, was sie von dem Osburger/Farschweiler Treffen halten. :twisted:

nertus hat geschrieben: Da sind wir die falschen Ansprechpartner. Wir sind hierzu weder befugt
noch hat man nach internen Meinungen gefragt. (Also hier undiskutabel..??)
Bist Du sicher? Macht DSM denn etwa keine Werbung für dieses Treffen (Deutsche Schatzsucher Meisterschaft) gemacht? Ich habe, wie ich bereits geschrieben habe, Wolfgang klipp und klar gesagt, was ich vom Verkauf von Bodenfunden auf seinem Treffen halte. Mehr kann und darf ich nicht. So weit ich unterrichtet bin, haben die Trierer Kollegen dem Wolfgang, ebenfalls schon zu verstehen gegeben, dass sie sein Schatzsuchertreffen mißbilligen. Eine handfeste rechtliche Handhabe fehlt, um dieses Treffen zu verbieten.

nertus hat geschrieben: Mann sollte lieber dort das Gespräch suchen als vor Angst zitternd alles zu verteufeln.
Ist doch getan worden. Das Osburger/Farschweiler Treffen ist eigentlich sehr nett (ich war von 2002-2005 dort anwesend, dabei einem Meister und einmal Vizemeister geworden :lol: ) und ich habe dort auch etliche sehr sympathische Leute kennen gelernt. :wink: Die dort festgestellten Auswüchse des Handels mit offensichtlicher Raubgräberware aus Südosteuropa und dem Rheinland haben mich jedoch zutiefst befremdet bzw. angewidert.
nertus hat geschrieben: ... der Rest meist Münzen
wie es sie in sämtlichen Numismatikbörsen, Auktionshäusern und Antik- sowie Flohmarkthändler gibt.
Na ja, wenn Du das, was auf Flohmärkten, Münzbörsen und bei Auktionshäusern an kriminellen Taten stattfindet als Rechtfertigung ansiehst, dann ... :roll: :roll: :roll:
nertus hat geschrieben:Und vor allem muss Schatzsuche denn überhaupt immer etwas mit Archäologie zu tun haben...?
"Schatzsuche", wenn sie der Suche, der Entdeckung und der Inbesitznahme von Schätzen und Hinterlassenschaften aus längst vergangenen Zeiten gilt, ist ein gezielter Eingriff in die Archäologie und in die Belange des Denkmalschutzes. :idea:

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nertus
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Beitrag von nertus » 24.09.2008 11:59

Ich bin zu müde…
Kein Wunder, bei den Erfolgen die wir heute wieder einmal erringen konnten.

Über DSM erreiche ich mehr, denn hier reden wir nicht nur untereinander…
Möge man von nun an hier in diesen Hallen über mich denken und schreiben wie es beliebt.

Ich wünsche weiterhin viel Erfolg.
Bei was auch immer…
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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 24.09.2008 12:02

Archaeos hat geschrieben:
RayRedditch hat geschrieben: Andre´,
Er war ein FLO, und normale weisse ist diese ein "Junior" Archeölog.
Als frisch diplomierter Archäologe arbeitete ich zwei Jahre lang zum Mindestlohn (Arbeitsbeschaffungsmassnahme). In der Zeit war ich mit der Bergung eines durch einen Erdrutsch verstreuten Münzhortes (Silber) befasst. 6 Münzen stellten den Gegenwert eines Monatslohnes dar. Dennoch bin ich nie auf die Idee gekommen, eine einzige Münze als "Souvenir" zu behalten! :D
Trotzdem ist es passiert, und dar gibt kein pardon dafür :evil:
Archaeos hat geschrieben:
RayRedditch hat geschrieben: Früher war fast jeder Archeölog ein grabrauber, want viel war in PRIVAT museums verschwunden, ....
Du sprichst von einer Zeit vor 150 und mehr Jahren. Damals war Archäologie völlig "objektfixiert", haargenau wie es die Sondengängerei heute ist. :oops: :oops: :oops:
Ja, aber genau wie dem Archeölogen verandert haben, so geht es jetzt mit dem sondengänger, nür wir brauchen kein 100 jahr dafür, vielleicht noch zwei oder drei, selbst minder als dem LDA´s verandert von "Kein Intresse" an zusammenarbeit !! :D
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

Archaeos
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Beitrag von Archaeos » 24.09.2008 12:46

RayRedditch hat geschrieben: Trotzdem ist es passiert, und dar gibt kein pardon dafür :evil:
Stimmt, für Diebstahl dieser Art gibt es keine Entschuldigung. Völlig einverstanden mit Dir.
RayRedditch hat geschrieben: Ja, aber genau wie dem Archeölogen verandert haben, so geht es jetzt mit dem sondengänger, nür wir brauchen kein 100 jahr dafür, vielleicht noch zwei oder drei, selbst minder als dem LDA´s verandert von "Kein Intresse" an zusammenarbeit !! :D
Die meisten Promoter und Vertreter der Schatzsuche haben, entgegen scheinheiligen Beteuerungen, kein Interesse daran, dass sich die von ihnen angestrebte "freie" Schatzsuche in eine geregelte ehrenamtliche denkmalpflegerische Aktivität wandelt. Sie wehren sich mit Händen und Füßen gegen amtliche Genehmigungen und gegen jegliche amtliche Kontrolle der Aktivität. Bewegt man 10 Sucher zu einer verantwortungsvollen Sondengängerei im Einklang mit den Denkmalschutzgesetzen und im Sinne des Schutzes von BD, so kommen 90 neue Sondengänger hinzu, die sich keinen Deut drum scheren. (Übrigens: verantwortungsvolle, zur Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege bereitwillige Sondengänger hat es schon seit den Anfängen des Sondengehens gegeben.) Ich kenne die Szene seit nunmehr über 30 Jahren. Ein Wandlungsprozess zum Guten ist i. m. Augen beim besten Willen nicht zu erkennen. Zum beispiel diese zusammengeflickten Ehrencodices herausgegeben von den Schatzsuchervereinen sind der reinste bullshit. :twisted: Die Regeln und Gesetze, welche zu respektieren sind, sind die der amtlichen Denkmalpflege und anderer zuständiger Behörden. So lange ein Umdenkprozess in diese Richtung nicht stattfindet, mein lieber Ray, so lange bleibt das Sondengehen/die Schatzsuche eine marginale, zwielichtige Freizeitaktivität im Dunstkreis von einem ebenso zweifelhaften (aber mächtigen) Münz- und Antikenhandel, welcher keine Verwaltung und kein Ministerium Beachtung schenken will (sondern eher Mißtrauen und Verachtung).
Allein schon die Distanzierung zu Detektor-, Münz- und Antikenhandel im weiten Sinne würde dazu beitragen, der Sondengängerei ein ehrenhaftes Ansehen zu verleihen. Mehr kann ich nicht dazu sagen.
André

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RayRedditch
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Beitrag von RayRedditch » 24.09.2008 13:02

Andre´,
Von alle Sondengänger Ich kenne (etwa vielleicht 15 durch dem Bundesländer persohnlich), sind die alle bereit zusammen zu arbeiten mit dem LDA´s, aber langsamm beginnen die der lust drunter zu gehen, dar immer wieder "NEIN, kein intresse" von dem LDA´s bekommen. Von der Sondengängers in mein Bundesland, das Ich kenne, sind 5 von 7 inschwishen mittglied einen Heimats und/oder Museums Verein Von dem anderen zwei, einen gibt sein funden schön ab, und EINEN EINSIGE, hatte das vergnügen ein Genehmigung zu bekommen, und dan schön für mehrdere Gemeinde (Dafür hatte aber kein zeit, und bleibt in sein eigenen reich mit funden bestuckt Gemeinde).
Ergens stimmt was nicht mit dem LDA´s, Ich glaube die mache es so, das die dann sagen könnte, "Guck mal, er intressiert sich überhaupt dafür nicht", oder, "Da kommt sehr weinig funden raus von so viel Gemeinde, er must sicher was hinter halten".
Ist Blod was manche LDA macht, er muss trotzdem auch arbeiten oder ? :roll:
Bin Ausländer, aber zuhause überall. Aber vorall bin Ich MENSCH !! Du Auch?

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Mole
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Beitrag von Mole » 24.09.2008 15:19

Sorry, wenn ich mich als (noch) inaktiver Frischling auch zu Wort melde :)

Andre, in Zeiten, wo es "unkeusche" Geistliche, korrupte Polizisten und Richter, betrügerische Ärzte, Rechtsanwälte, Notare etc. gibt, finde ich es schon arg vermessen den Stand der Archäologen per se auszunehmen und mit einem "Generalheiligenschein" zu versehen ... soviel dazu.

Und zur "Einbindung" möglichst vieler Sondengänger (denn es werden wohl mehr und mehr werden) in eine sinnvolle und fruchtbare Kooperation mit den D-Ämtern hilft es nix, die Hürden für den "ersten Schritt" schon so hoch zu legen, dass daraus schon eher eine "Barriere" wird. Wenn man zum Führen eines Kfz gleich eine "Genehmigung" braucht, die vom Taxischein, über LKW-Schein bis zum Personenbeförderungschein gleich alles "abverlangt" ... was meinst, wieviel "Schwarzfahrer" es hier geben würde? Der erste Schritt zum "perfekten" Verkehrsteilnehmer muss einfach sein ... siehe "Fahrradführerschein"-Schulung für die Jüngsten an den Schulen ...

Ich beziehe mich nochmal auf meinen Vorschlag im "Bayern" im Thread "So könnte es sein ...":
Schafft die Möglichkeit einer relativ formlosen Registrierung und Instruierung ("Leitfaden") bei und durch die D-Ämter, von denen man dann auch einen tatsächlich kooperativen "Betreuer" zugewiesen bekommt ... so würde sicher für viele eigentlich willige Sondengänger "ein Tor aufgestossen", und es sähe nicht mehr so aus, als würden sie zur Kooperation erstmal zum Hürdenspringen verdonnert - sondern eher als würde man ihnen die Hand reichen :)

Der "erste Schritt" muss eben "easy" sein ... sonst ziehen es die meisten wohl vor, "ihr eigenes Ding" durchzuziehen ... mehr oder weniger illegal bzw. destruktiv im Sinne der Denkmalpflege.

Eine fortgesetzte "Generalverdammnis" aller Sondengänger ... wie ich es auch bei Dir teilweise rauslese ... ist da meiner Meinung nach in jeder Hinsicht eher äusserst kontraproduktiv, wenn es um "eure Sache" geht!
Schöne Grüsse

Ralf

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Beitrag von Archaeos » 24.09.2008 19:42

Mole hat geschrieben:Sorry, wenn ich mich als (noch) inaktiver Frischling auch zu Wort melde :)

Andre, in Zeiten, wo es "unkeusche" Geistliche, korrupte Polizisten und Richter, betrügerische Ärzte, Rechtsanwälte, Notare etc. gibt, finde ich es schon arg vermessen den Stand der Archäologen per se auszunehmen und mit einem "Generalheiligenschein" zu versehen ... soviel dazu.
Ich will den Kollegen Archäologen keinen Heiligenschein verpassen. Auch in meiner Zunft gibt es schwarze Schafe. Da geht es aber häufiger um das Nichtbeachten von internen administrativen Regeln und Vorschriften, als um kriminelle Tätigkeiten. :idea:

Mole hat geschrieben:Und zur "Einbindung" möglichst vieler Sondengänger (denn es werden wohl mehr und mehr werden) in eine sinnvolle und fruchtbare Kooperation mit den D-Ämtern ...
Es ist NICHT das Ziel der Bodendenkmalpflege, möglichst viele Sondengänger "einzubinden". Was zählt ist Qualität, nicht Quantität! Und wenn der Verkauf von MD einmal eingeschränkt ist ( das Ziel aller Archäologen und Denkmalschützer), wird die Zahl an Schatzsuchern stagnieren oder zurückgehen. :idea: :!:

Mole hat geschrieben: Schafft die Möglichkeit einer relativ formlosen Registrierung und Instruierung ("Leitfaden") bei und durch die D-Ämter, von denen man dann auch einen tatsächlich kooperativen "Betreuer" zugewiesen bekommt ... so würde sicher für viele eigentlich willige Sondengänger "ein Tor aufgestossen",...
Das Herausgeben eines Leitfadens ist eine Empfehlung, die ich schon eingebracht habe. Die Zuweisung eines vertrauensvollen Betreuers oder Paten ist ebenfalls eine gute Idee. Ausreichen tut sie nicht. Es scheint mir, als ob sich die Mehrzahl der Sondengänger sich nicht ernsthaft bemüht, in einen legalen Weg zu bewegen. Es genügt, die naiven, unbedarften, dummen, bis zu frech dreisten Genehmigungsanfragen zu lesen. :roll:
Mole hat geschrieben: Der "erste Schritt" muss eben "easy" sein ... sonst ziehen es die meisten wohl vor, "ihr eigenes Ding" durchzuziehen ... mehr oder weniger illegal bzw. destruktiv im Sinne der Denkmalpflege.
Das hört sich fast schon wie eine Drohung an (obwohl es von Mole nicht so gemeint ist). In Gesinks Handbuch für Sondengänger macht der Autor eine Schuldzuweisung an das abweisende Verhalten der Archäologen, weshalb Sondengänger nichts melden. :roll: :evil: :evil:
Bedenke: Wer will etwas? Die Archäologen oder die Schatzsucher/Sondengänger? Die Archäologen können auf ungenehmigte Sucher getrost verzichten. Die Sondengänger, zumindet einige, wollen Legalität und Anerkennung. :oops: Dann sollen sie sich anstrengen.
Mole hat geschrieben: Eine fortgesetzte "Generalverdammnis" aller Sondengänger ... wie ich es auch bei Dir teilweise rauslese ... ist da meiner Meinung nach in jeder Hinsicht eher äusserst kontraproduktiv, wenn es um "eure Sache" geht!
Es handelt sich nicht um eine Generalverdammnis, sondern um eine nüchterne Feststellung der Ist-Situation. :idea: :idea: :idea: Fest steht, dass selbst in Ländern mit grosszügiger, liberaler Genehmigungspraxis, knapp die Hälfte der Sondengänger legal sucht

André

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Mole
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Beitrag von Mole » 24.09.2008 21:24

Hallo Archaeos,
Mole hat Folgendes geschrieben:
Und zur "Einbindung" möglichst vieler Sondengänger (denn es werden wohl mehr und mehr werden) in eine sinnvolle und fruchtbare Kooperation mit den D-Ämtern ...

Es ist NICHT das Ziel der Bodendenkmalpflege, möglichst viele Sondengänger "einzubinden". Was zählt ist Qualität, nicht Quantität!
das mit dem "Einbinden" war vielleicht missverständlich ... ich dachte dabei nicht an ein Einbinden in praktische Grabungs- und Prospektionsprojekte der amtlichen Archäologen.

Gedacht hatte ich dabei vielmehr an eine ideelle Einbindung in den Sinn und Zweck der Denkmalspflege etc. und damit eine diesbezüglich sensibilisierte Vorgehensweise der Sondengänger bei ihrer Tätigkeit.

Dass ihr auf euren Grabungen nicht zwanzig "Gelegenheitsminensucher" rumlaufen haben wollts, ist eh klar ... ;)
Schöne Grüsse

Ralf

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StefanGlabisch/Entetrente
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Beitrag von StefanGlabisch/Entetrente » 24.09.2008 22:08

Archaeos hat geschrieben:Bedenke: Wer will etwas? Die Archäologen oder die Schatzsucher/Sondengänger? Die Archäologen können auf ungenehmigte Sucher getrost verzichten. Die Sondengänger, zumindet einige, wollen Legalität und Anerkennung. :oops: Dann sollen sie sich anstrengen.
Gute Frage ! WER WILL ETWAS ?

" Gute " Sondengänger wollen anerkannt werden.
Eine normale Reaktion. Wenn man sich für die Sache interessiert, sich einbringen möchte. Das Hobby auszuführen und dabei Helfer zu sein ist schön ! Wird einem jedoch ständig angezeigt angeblich nicht vertrauenswürdig zu sein, braucht man schon ein dickes Fell um weiterhin den (sicher wichtigen) Kontakt zu den Ämtern zu suchen.
Etliche wurden so bereits zermürbt.
Wenn ich nicht das Hintergrundwissen besäße, das es bereits in vielen Ecken Deutschlands eine wunderbare Zusammenarbeit mit gegenseitigem Vertrauen gibt > Ich hätte resigniert gesagt:
Schade, aber der Versuch des DIGS-Gedanken ging schief. Es wird nie was werden.

> Aber da sind wir nicht !

Ich kann nur appellieren weiterzumachen. Geduld und Verständnis sogar gegenüber Vorurteilen zu haben.
Die Vorurteile gegenüber allen Sondlern scheibchenweise abzubauen und zu zeigen das man sich mit den leidigen Pauschalurteilen der Vergangenheit irrte.

Verlässliche Helfer > werden dringend gebraucht !
Diese vom vermeintlichen "Plündervolk" zu trennen eine der großen und zeitaufwendigen Geduldsaufgaben.


Jetzt kommen wir dahin WAS DIE ARCHÄOLOGIE WILL ( Und sich ebenfalls auch dazu anstrengen muß ! )

SIE WILL : Den momentanen, unbefriedigenden Zustand ändern.

SIE WILL : Weniger Illegale Sucher.

SIE WILL : Mehr Funde und Befunde sichern.

SIE WILL : Mehr verlässliche Helfer.



Nun, wohl dem der Parallelen entdeckt. :wink:
Vermittler nur für faire Archäologen und meldewillige Sondengänger.

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