so, nächster Versuch. Der erste ging im Datennirvana verloren
Ich möchte als Sondelneuling auch gern meine Meinung dazu abgeben. Als mein Herr von und zu endlich seinen größten Wunsch erfüllt und zu seinem Geburtstag (bereits vorab) eine Metallsonde geschenkt bekam, dachte ich mir nur, "jaja". Mittlerweile bin ich selbst sehr tief in das ganze Thema eingetaucht und definitiv inifiziert.
Ich glaube, dass der absolute Großteil derer, die mit einer Metallsonde loszuziehen, keinen blassen Schimmer hat, welche Rechte und vor allem Pflichten sie haben. Was Bodendenkmäler sind, Genehmigungen usw. Alles ein großes Fragezeichen! Begibt man sich ins Internet, googelt man schnell mal nach Schatzsuche und landet in dem einen oder anderen Schatzsucherforum. Natürlich ist man geblendet von den Fundbildern der anderen und will sowas auch finden. Die wichtigen Theman treten dabei schnell in den Hintergrund. Macht Mühe, das alles zu lesen. Man will Bilder kucken, lesen wie alt das ist und welchen materiellen Wert es hat. Schatzregal? Nie gehört! Denkmalschutz? Pfft...ich will Münzen finden, Gold und Silber, Mumien, Munition, Kriegskram.
Man muss gezielt nach Infos suchen. Viele Texte sind einfach schwer verständlich. Hat man da Probleme, gibt es so den einen oder anderen, der klug daherredet von wegen Denkmalschutzgesetz lesen und verstehen usw. Man muss sich alles mühevoll zusammensuchen. Es gibt keine direkte Anlaufstelle mit allen wichtigen Infos. Selbst hier musste ich jetzt gezielt fragen, ob ich das und das richtig verstanden habe. Sondengehen gilt weitläufig noch als Schatzsuche. Dass es da Beschränkungen gibt, kommt den wenigsten in den Sinn. Höchstens die Frage, wie werd ich das Zeug denn los, wenn ich was gefunden habe, ich aber nicht sammle sondern nur reich werden will. Dass die ganzen Beschränkungen dann auch noch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sein sollen, ist schon wieder zuviel des Guten. "Aber mein Schwager in Bayern hat gesagt, dass...."
Gesetzestexte sind für Juristen gemacht, nicht für den einfachen Bürger. Das Denkmalschutzgsetz liest sich im Vergleich zu anderen Gesetzen noch relativ einfach, aber selbst da stoßen viele an ihre Grenzen. Sicherlich unterliegt jeder einer gewissen Selbstinformationspflicht, aber hier sollte es einen Informationspool geben, der die Infos nicht nur in der aktuellen Form sondern auch in einer erklärenden Form drin hat, damit der Informationssuchende seine ihm im Kopf rumschwirrenden Fragen beantwortet sieht. So a là "Gesetzestext – bedeutet im Klartext" "Gilt für Bundesland..." Genehmigungspflichtig: JA/Nein, Wo holt man sich die Genehmigung, Was muss man genau beantragen; Wohin wendet man sich im Falle eines Fundes, welche Dinge sind zu beachten. Wo findet man Informationen über Bodendenkmäler, usw usf. Ich denke, damit wäre vielen schon geholfen, die sich derzeit alles mühsam zusammensuchen und zusammenfragen müssen und leider viel zu oft auf ältere Beiträge verwiesen werden, die ihnen aber ihre konkreten Fragen nicht immer beantworten.
Allerdings bleibt dann immer noch das Problem, dass man beim Kauf einer Metallsonde von alledem keine Ahnung hat und einfach nach dem Kauf losstiefelt. Evtl. wäre hier eine Zusammenarbeit mit Händlern möglich, die Informationsblätter mitgeben usw. Denn wenn ich beim Kauf schon weiß, dass das alles nicht so einfach ist, wie ich mir das vielleicht vorgestellt habe, dann habe ich wenigstens schonmal ein, zwei Internetadressen und Informationen in der Hand. Fraglich ist hier nur, inwieweit hier der Handel mitspielen würde oder ob da die Meinung vertreten wird, dass die Leute dann gar nicht erst kaufen, wenn sie wissen, wie schwierig und vor allem komplex Sondengehen eigentlich ist.
Dann gibt es natürlich noch die bekannten schwarzen Schafe, denen das alles relativ schnurz ist. Die gibt es ja leider überall. Persönlich kann ich jedoch sagen, dass DIGS mir sehr viele Informationen geliefert hat. Ich fand den Bericht zum Kolloquium "Wer stiehlt unsere Vergangenheit" wahnsinnig interessant und würde die dort genannte Idee eines Sondenführerscheins nur begrüßen. Dass es in SH bereits so etwas ähnliches gibt, war mir gar nicht bekannt und finde ich äußerst spannend. Etwas vergleichbares hier in Bayern fände ich toll und ich wäre sofort dabei.
PS: Schade finde ich übrigens, dass es auf der Webseite keine Literaturliste gibt, wo für das Thema interessante Bücher empfohlen werden, wie z.B. das Buch zum Thema "Ausgrabung"
Das sind so die Dinge, die mir als Laie bei dem Thema Informationsbeschaffung aufgefallen sind