Verfasst: 09.10.2006 10:41
Hallo Allerseits!
Nochmals zum Thema Fundverschleppung und einer genauen Fundeinmessung:
Grundsätzlich gilt natürlich: Je genauer desto besser. Nach über 7 Jahren Funddokumentation und Kooperation mit den zust. Ämtern für Bodendenkmalpflege ist mir jedoch noch kein Archäologe begegnet, den die üblichen 5/6 Meter GPS-Abweichung gestört hätten. Im Gegenteil waren sie alle erfreut darüber, solch verläßlichen und exakten Werte erhalten zu haben.
Zur Fundverschleppung: Diese liegt mitunter erheblich (!!!) über 10 Metern. Abhängig ist der Verschleppungsgrad, wie schon erwähnt, von folgenden Faktoren:
1.) Zeitpunkt des Erfassens des Bodenfundes durch Pflug, Tiefeinmeissel, etc. und dem Herausreißen ebensolchens aus der ungestörten Bodenschicht.
2.) Häufigkeit sowie Art & Weise der Bodenbearbeitung
Dazu drei mir bekannte Beispiele:
1.) Constantinischer Hortfund. Erstmalig durch den Pflug tangiert um 1920 herum. Häufige Ackerbearbeitung mit Tiefenmeissel, Pflug und Egge. Die Münzen verteilen sich heute auf eine Fläche von ca. 40m x 25m. Dabei jedoch auch einzelne Ausbrecher +40m. Schwerpunkt des Münzhortes nur noch schwer zu eruieren.
2.) Mittelalterlicher Börsen- o. Hortfund. Altackerland. Häufige Ackerbearbeitung. Verteilung der Münzen auf ca. 40mx25m. Schwerpunkt des Befundes nicht mehr feststellbar.
3.) Kürzlich durch den Pflug zerissener römischer Armreif. Lage der beiden Bruchstücke ca. 5m auseinander. Häufige Ackerbearbeitung.
Ich habe die Daten mittels des Geoservers gerade nochmal nachgemessen. Insofern läßt sich festhalten, dass die Fundverschleppung schon nach ca. 80 Jahren erheblich über 10Metern liegt (s.o.). Bereits nach wenigen Jahren (+2) liegt die Verschleppung von Fundstücken über 5Metern. Eine Fundeinmessung mit 5/6 Metern Genauigkeit sollte daher bei Funden in gestörten und häufig bewegten Bodenschichten als ausreichend erachtet werden. Aber wie eingangs schon gesagt, - je genauer desto besser
Gruss,
Albert
Nochmals zum Thema Fundverschleppung und einer genauen Fundeinmessung:
Grundsätzlich gilt natürlich: Je genauer desto besser. Nach über 7 Jahren Funddokumentation und Kooperation mit den zust. Ämtern für Bodendenkmalpflege ist mir jedoch noch kein Archäologe begegnet, den die üblichen 5/6 Meter GPS-Abweichung gestört hätten. Im Gegenteil waren sie alle erfreut darüber, solch verläßlichen und exakten Werte erhalten zu haben.
Zur Fundverschleppung: Diese liegt mitunter erheblich (!!!) über 10 Metern. Abhängig ist der Verschleppungsgrad, wie schon erwähnt, von folgenden Faktoren:
1.) Zeitpunkt des Erfassens des Bodenfundes durch Pflug, Tiefeinmeissel, etc. und dem Herausreißen ebensolchens aus der ungestörten Bodenschicht.
2.) Häufigkeit sowie Art & Weise der Bodenbearbeitung
Dazu drei mir bekannte Beispiele:
1.) Constantinischer Hortfund. Erstmalig durch den Pflug tangiert um 1920 herum. Häufige Ackerbearbeitung mit Tiefenmeissel, Pflug und Egge. Die Münzen verteilen sich heute auf eine Fläche von ca. 40m x 25m. Dabei jedoch auch einzelne Ausbrecher +40m. Schwerpunkt des Münzhortes nur noch schwer zu eruieren.
2.) Mittelalterlicher Börsen- o. Hortfund. Altackerland. Häufige Ackerbearbeitung. Verteilung der Münzen auf ca. 40mx25m. Schwerpunkt des Befundes nicht mehr feststellbar.
3.) Kürzlich durch den Pflug zerissener römischer Armreif. Lage der beiden Bruchstücke ca. 5m auseinander. Häufige Ackerbearbeitung.
Ich habe die Daten mittels des Geoservers gerade nochmal nachgemessen. Insofern läßt sich festhalten, dass die Fundverschleppung schon nach ca. 80 Jahren erheblich über 10Metern liegt (s.o.). Bereits nach wenigen Jahren (+2) liegt die Verschleppung von Fundstücken über 5Metern. Eine Fundeinmessung mit 5/6 Metern Genauigkeit sollte daher bei Funden in gestörten und häufig bewegten Bodenschichten als ausreichend erachtet werden. Aber wie eingangs schon gesagt, - je genauer desto besser
Gruss,
Albert